Hiob war ein guter Mensch, der sich in seiner Vollkommenheit, Rechtschaffenheit und Makellosigkeit selbst zum Ausdruck brachte (Hiob 27:5; 31:6; 32:1). Vollkommen sein hat mit dem inneren Menschen zu tun und rechtschaffen sein hat mit dem äußeren Menschen zu tun. Makellosigkeit ist die Gesamtheit von vollkommen und rechtschaffen sein. Hiob fürchtete Gott im Hinblick auf das Positive und mied das Böse im Hinblick auf das Negative. Aber Gott hat den Menschen nicht nur dazu geschaffen, Ihn lediglich zu fürchten und nichts Böses zu tun; vielmehr schuf Gott den Menschen in Seinem eigenen Bild und nach Seiner Gleichgestalt, damit der Mensch Gott zum Ausdruck bringen kann (1.Mose 1:26). Gott zum Ausdruck zu bringen, ist höher, als Gott zu fürchten und das Böse zu meiden.
Gottes Absicht war, dass Hiob ein Gott-Mensch werden sollte, der Gott in Seinen Eigenschaften zum Ausdruck bringt (Hiob 22:24–25; 38:1–3). Gott führte Hiob in einen anderen Bereich ein, den Bereich Gottes, damit Hiob Gott gewinnen würde. Hiob wurde von Gott abgestreift und verzehrt, um ihn niederzureißen, damit Gott eine Basis und einen Weg hatte, ihn mit Gott selbst wiederaufzubauen, damit er ein Mensch Gottes würde, wie Gott in Seinem Leben und Seiner Natur, aber nicht in Seiner Gottheit, um Gott zum Ausdruck zu bringen (Eph. 3:16–21). Gott will nicht, dass wir, die Gläubigen an Christus, gute Menschen sind; Er will, dass wir Gott-Menschen sind (Röm. 8:16). Wenn wir nur ein guter Mensch sind, können wir weder Gott zum Ausdruck bringen noch Ihn repräsentieren; nur Gott-Menschen haben seinen Bild, um Gott zum Ausdruck zu bringen, und seine Herrschaft , um Ihn zu repräsentieren (2.Kor. 3:18).
Die Fleischwerdung Christi brachte den ersten Gott-Menschen hervor. Hier sehen wir, dass in Christus Gott und Mensch zu einer Einheit geworden sind, Er wurde aus der göttlichen Essenz gezeugt und aus der menschlichen Essenz geboren, daher hatte Er für Sein Gott-Mensch Dasein zwei Essenzen – die göttliche Essenz und die menschliche Essenz. Er ist ein vollkommener Mensch und der vollständige Gott. Als der erste Gott-Mensch lebte der Herr Jesus auf der Erde nicht durch Sein menschliches Leben, sondern durch das göttliche Leben. Der Herr Jesus lebte immer, indem Er Sein menschliches Leben zurückwies – indem Er Sich immer unter das Kreuz stellte –, sodass Sein menschliches Leben nicht die Menschlichkeit, sondern die Göttlichkeit zum Ausdruck brachte, indem die göttlichen Eigenschaften zu menschlichen Tugenden wurden; dies war das Leben des ersten Gott-Menschen als ein Prototyp (Röm. 8:3, 29).
Durch Seine Auferstehung wurde dieser erste Gott-Mensch als die vielen Gott-Menschen vervielfältigt (Röm. 1:3–4). Der Herr Jesus, der erste Gott-Mensch, ist der Prototyp für das Hervorbringen der vielen Gott-Menschen, Seiner Vervielfältigung und dadurch eine neue Art hervorzubringen – die Gott-Mensch-Art (Hebr. 2:10). Er war ein Weizenkorn, das in die Erde fiel, um viele Körner als Seine Vervielfältigung hervorzubringen. Die vielen Körner als Seine Vervielfältigung sehen aus wie Er, sprechen wie Er und leben wie Er.
Der erste Schritt der Vervielfältigung des Gott-Menschen ist, dass wir vom pneumatischen Christus in unserem Geist mit Seinem göttlichen Leben und Seiner göttlichen Natur neu geboren werden müssen (Joh. 3:3, 6). Dazu müssen wir vom pneumatischen Christus in unserer Seele umgewandelt werden, und zwar mit Seinen göttlichen Eigenschaften, um für Seinen Ausdruck in unserer Menschlichkeit unsere menschlichen Tugenden zu erhöhen, zu stärken, zu bereichern und zu füllen. Wir müssen sehen, dass wir Gott-Menschen sind, die von Gott geboren sind und das Leben und die Natur Gottes besitzen, und dass wir zur Art Gottes gehören. Wir sind nicht nur Christen oder Gläubige an Christus; wir sind Gott-Menschen, Gott-Mensch-Art, die Vervielfältigung Gottes. Von uns selbst als Gott-Menschen zu wissen und zu erkennen, verändert uns in unserer täglichen Erfahrung von Grund auf.
Das Gott-Mensch-Leben Christi machte Ihn zu einem Prototypen, damit Er in uns vervielfältigt und wieder in uns, den Gott-Menschen, leben kann (Gal. 2:20). Als die Vervielfältigung des Gott-Menschen müssen wir das Leben eines Gott-Menschen leben. Das menschliche Leben Christi war ein Mensch, der Gott lebte, um die Eigenschaften Gottes in den menschlichen Tugenden zum Ausdruck zu bringen. Als die Ausdehnung, Zunahme, Vervielfältigung und Fortsetzung des ersten Gott-Menschen sollten wir auf dieselbe Art und Weise leben, wie Er gelebt hat, nach dem Gott-Mensch-Leben des Herrn als Muster – gekreuzigt zu werden, um zu leben, damit Gott in der Menschlichkeit zum Ausdruck gebracht werden kann. Wir müssen uns selbst verleugnen, dem Tod Christi gleichgestaltet werden und Ihn durch die überströmende Versorgung mit Seinem Geist groß machen. Wir müssen die Selbstkultivierung ablehnen und den Aufbau des natürlichen Menschen verurteilen; wir müssen erkennen, dass die christlichen Tugenden im Wesentlichen mit dem göttlichen Leben, mit der göttlichen Natur und mit Gott Selbst zusammenhängen. Derjenige, der das Leben eines Gott-Menschen gelebt hat, ist jetzt der Geist, der in uns und durch uns lebt. Wir sollten nicht zulassen, dass uns etwas anderes als dieser erfüllt und besetzt.
Der Christus in Philipper 1:21a ist der Gott-Mensch in Philipper 2:5–8; daher bedeutet, Christus zu leben, den GottMenschen durch die überströmende Versorgung mit dem Geist Jesu Christi zu leben. Wenn wir uns dem Herrn öffnen, Ihn lieben und den Wunsch haben, mit Ihm als Einheit verbunden zu sein, werden wir von Ihm erfüllt und in Besitz genommen und leben die Herrlichkeit der Göttlichkeit und die Tugenden der Menschlichkeit aus.