Hiob war verstört, verwirrt und bis aufs Äußerste betroffen, dass er trotz seiner Vollkommenheit, Rechtschaffenheit und Makellosigkeit die Katastrophen erleiden musste, die seinen Besitz und seine Kinder befielen und durch die Krankheit an seinem Leib. Als Hiob den Tag seiner Geburt verfluchte, war er sicherlich weder vollkommen und rechtschaffen, noch hielt er an seiner Makellosigkeit fest; vielmehr wurde er in seiner Makellosigkeit bankrott. Gottes Absicht war es, den natürlichen Hiob in seiner Vollkommenheit und Rechtschaffenheit niederzureißen, damit Er einen erneuerten Hiob in Gottes Natur und Eigenschaften aufbaue, um Hiob zu einem Menschen Gottes zu machen, der mit Gott gemäß Seiner Ökonomie zusammengesetzt war; ein solcher Mensch (wie Paulus) würde sich niemals von irgendwelchen Schwierigkeiten und Problemen derart beeinflussen lassen, dass er seine Geburt verflucht und es vorziehen würde zu sterben, anstatt zu leben. Hiob verweilte bei seiner hervorragenden Vergangenheit und seufzte über seine jämmerliche Gegenwart (Hiob 29:1– 30:31); er hielt beharrlich an seiner Rechtschaffenheit, Gerechtigkeit, Makellosigkeit und Vollkommenheit fest und brüstete sich sogar damit (27:1–7;31:1–40).
Durch die acht Mal, als er mit seinen drei Freunden sprach, stellte Hiob sich selbst als selbstgerecht heraus: er hat Gott dem Namen nach, aber nicht der Wirklichkeit anerkannt.Weder Hiob noch seine Freunde kannten den Vorsatz der Behandlung Gottes wie der Apostel Paulus, der den neutestamentlichen Gläubigen verkündete, dass die Bedrängnis, die die Gläubigen erleiden, für sie ein ewiges Gewicht an Herrlichkeit bewirkt, das der Gott der Herrlichkeit ist, der ihr herrlicher Anteil ist, den sie bis in Ewigkeit gewinnen und genießen können (2.Kor. 4:17).
Hätten sich Hiob und seine Freunde sich die Zeit genommen, um Gott in einem Geist der Demut zu suchen und ihren Geist im Gebet zu üben,hätte Gott ihnen zeigen können, dass ein wiedergeborener, umgewandelter und verherrlichter Heiliger in Christus nichts mit dem natürlichen Menschen zu tun hat und sich nicht mit den natürlichen Tugenden aufbauen muss. Diese himmlische Vision hätte sie vor ihren zeitverschwenderischen, leidvergrößernden und unnützen Debatten über 35 Kapitel gerettet. Diese Verse sind eine Aufzeichnung einer Gruppe von blinden Menschen sind, die in der Finsternis umhertappen; sie sprachen über Gott und erwähnten auch auf ihren Geist, aber sie übten ihren Verstand in drei Runden langer Debatten, anstatt ihren Geist zu üben, um für Hiob zu beten und miteinander Gemeinschaft zu haben, damit sie alle hätten Gott berühren und Gott als ihr Leben, Licht und ihre geistliche Versorgung empfangen können.
Hiobs Erfahrung von Gottes Verzehren und Abstreifen im Alten Testament lag weit hinter der des Paulus im Neuen Testament zurück (1.Tim. 1:16). Tag für Tag und Stunde für Stunde wurde Hiob unglücklich verzehrt, aber im Neuen Testament werden Gottes Verzehren und Abstreifen zu angenehmen Dingen; seit dem Tag seiner Bekehrung war Paulus als ein Gefangener im Herrn eine Person unter dem Verzehren und dem Abstreifen Gottes, aber er war mit Freude und Jubel erfüllt. Paulus war mit Christus gekreuzigt; durch Beendigung und Aufkeimen von neuem geboren werden bedeutet, gekreuzigt wiedergeboren zu werden; wir wurden wie Paulus gekreuzigt von neuem geboren mit dem Ziel, dass es von diesem Moment an nicht mehr wir sind, die leben, sondern Christus, der in uns lebt. In unserem Christenleben sterben wir jetzt, um zu leben; sterben, um zu leben, ist die rechte Bedeutung davon, das Kreuz zu tragen.
In seiner Erfahrung des Verzehrens und Abstreifens Gottes war Paulus unter dem Druck von allen Seiten nicht eingeengt und ging trotz seiner Niedergeschlagenheit nicht zugrunde; Paulus verfluchte nicht den Tag seiner Geburt und er sagte nicht, dass er lieber sterben würde, anstatt zu leben; im Gegenteil sagte Paulus nach eingehender Betrachtung, dass er es immer noch vorzieht zu leben für den Fortschritt der Heiligen und für ihre Freude des Glaubens. Als Paulus Drangsale um Christi willen erlitt, hatte er daran Wohlgefallen und er freute sich sogar im Herrn an seinen Erfahrungen.
Paulus wollte Christus erkennen, die Kraft Seiner Auferstehung und die Gemeinschaft Seiner Leiden, um dem Tod Christi gleichgestaltet zu werden; er nahm den Tod Christi als eine Form für sein Leben und es war ihm eine große Freude, nach dem Tod Christi geformt zu werden. Paulus machte Christus groß, indem er Ihn durch die überströmende Versorgung mit dem Geist Jesu Christi lebte, sei es durch Leben oder durch Tod; dies war die Art von Leben, die Gott für den Menschen vorgesehen hatte, als Er ihn erschuf. Paulus sagte, dass er allezeit das Zu-Tode-gebracht-Werden, das Töten, von Jesus im Leib umhertrug, und dass er allezeit dem Tod ausgeliefert wurde um Jesu willen, damit das Leben Jesu in seinem sterblichen Fleisch offenbar werde; wenn wir unter dem Töten des Todes des Herrn sind, wird anderen durch uns Sein Auferstehungsleben ausgeteilt. In Paulus Erfahrung des Verzehrens und Abstreifens durch Gott hielt er seine Bedrängnis für augenblicklich und leicht; anstatt um unsere Bedrängnis besorgt zu sein, sollten wir um die Zunahme Gottes als Gewicht der Herrlichkeit in uns besorgt sein, indem wir von einem Grad der Herrlichkeit in einen anderen umgewandelt werden; mehr von Gott in uns haben, ist das, was wirklich zählt (Apg. 7:2; 2.Kor. 3:18; Kol. 2:19).