Das neue Jerusalem – Seine Bezeichnungen (1)

Eine Stadt, zu der wir gekommen sind

Als ich mich als junger Christ mit Hebräer 11:14–16 beschäftigte, dachte ich, diese Verse wiesen auf das Neue Jerusalem als auf eine materielle Stadt hin. Wir lesen hier, dass die alttestamentlichen Heiligen nach einem besseren, einem himmlischen Land trachteten und Gott für sie eine Stadt bereitet hatte. Doch in Hebräer 12:22 erklärt uns der Schreiber, dass wir bereits zum Berg Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, gekommen sind. In diesem Vers heißt es nicht, dass wir zum himmlischen Jerusalem erst noch kommen werden, sondern dass wir schon gekommen sind. Wären der Berg Zion und die Stadt des lebendigen Gottes etwas Materielles, wie könnten wir dann schon heute dorthin gekommen sein? Auch ist in diesem Vers nicht von einem Jerusalem im Himmel die Rede, sondern vom himmlischen Jerusalem. Diese Stadt ist himmlischer Natur. Wir haben eine himmlische Berufung empfangen (Hebr. 3:1), haben die himmlische Gabe geschmeckt (Hebr. 6:4) und können heute auf der Erde ein himmlisches Leben führen (Kol. 3:1–2).

Hebräer 12:22 bringt also klar zum Ausdruck, dass das himmlische Jerusalem keine materielle Stadt sein kann, da wir bereits zu diesem himmlischen Jerusalem gekommen sind. Viele Christen warten darauf, ins Neue Jerusalem gehen zu können; wir müssen jedoch erkennen, dass wir bereits zum Neuen Jerusalem gekommen sind. Diese Tatsache und die Tatsache, dass das Neue Jerusalem das himmlische Jerusalem genannt wird, befreite mich von meiner alten Vorstellung. Die Gemeinde ist das Haus des lebendigen Gottes: damit ist es Gottes Zuhause, und es ist auch unser heutiges Zuhause. Ist die Gemeinde dann einst zu einer Stadt vergrößert, wird sie zu einem himmlischen Land. Unser himmlisches Land ist eine Stadt, zu der wir bereits gekommen sind.

(Gottes Neutestamentliche Ökonomie, S.341–342)

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