Der Dienst wird durch Leiden hervorgebracht
Im zweiten Korintherbrief sagte Paulus uns nicht, wieviel er tun könnte, oder welche Gaben er hätte. Sogar als er sich als Diener Christi empfahl, sagte er nicht, dass er die größte Gabe hätte oder ein großer Redner, Prediger oder Bibelausleger wäre. Stattdessen empfahl er sich in Kapitel elf als ein Diener Christi, indem er von seinen Leiden in der Nachfolge des Herrn redete (V. 16–33). Er sagte sogar, dass er fünfmal unter den Händen der Juden vierzig Schläge weniger einen empfing (V. 24). Ich glaube nicht, dass wir einen solchen Brief an die Heiligen schreiben würden. Wir würden vielmehr nur über die wunderbaren Aspekte Christi reden wollen, aber nicht über die Schläge, die wir erlitten. Paulus erwähnte sogar die Leiden und Gefahren, die er auf seinen Reisen erfuhr. Er sprach auch davon, dass er unter falschen Brüdern in Gefahr war (V. 26). Wir möchten vielleicht gerne wissen, warum der Herr erlaubte, dass ein so großer Diener so viel leiden musste. Es ist deswegen so, weil der Dienst nur durch Leiden hervorgebracht wird. Ich hoffe zwar, dass der Herr bald zurückkommt, doch es kann durchaus sein, dass Er Sein Kommen nur wegen uns verzögert. Wir sagen vielleicht, wir lieben den Herrn, und dass der Herr uns auch segnen wird. Sicherlich wird Er uns segnen, doch was meinen wir damit, wenn wir das sagen? Unser Wörterbuch unterscheidet sich jedoch von dem Wörterbuch des Herrn. Der Herr möchte uns zwar segnen, doch gemäß der Bedeutung in Seinem himmlischen Wörterbuch. Ohne die Leiden können wir den Herrn als unseren Segen auf eine reiche Weise gar nicht erfahren. Der Refrain des Liedes 263 (Liederbuch) heißt: „ Ein jeder Schlag ist / Nur Gewinn für mich. / Anstatt dessen, was Du wegnimmst, / Gibst Du, Herr Jesus, Dich.“ Jeder Schlag nimmt etwas von uns selbst weg und bringt etwas vom Herrn mit sich. Wir sollten diese Art von Tauschhandel lieben. Er nimmt einen Teil unseres alten Menschen weg und gibt uns etwas von sich selbst dafür. Viele von euch jungen Geschwistern lieben zwar den Herrn, doch seid versichert, dass der Weg, den ihr einschlagt, der Weg des Leidens ist. Da ihr den Herrn so sehr liebt, seid ihr allezeit auf dem Weg der Leiden. Aber, Lobet den Herrn für den Genuss Christi, welcher durch das Leiden kommt. Ohne Leiden ist es schwierig, den reichen Genuss Christi zu haben, denn du kannst dann nur einen oberflächlichen Genuss haben. Der tiefe Genuss Christi kommt nämlich durch das Leiden. Ich kann euch zwar nicht sagen, welche Art Leiden ihr erfahren werdet, doch der Herr weiß es. Schritt für Schritt und Jahr um Jahr weiß Er, was du brauchst. Er weiß, welche Art von Leiden notwendig ist, um in dir einen Dienst zu bilden.
(Die Erfahrung Christi als Leben für den Aufbau der Gemeinde, S. 145–146)
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