DER GEBETSDIENST DER GEMEINDE

„Wenn aber dein Bruder gegen dich sündigt, so geh hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein! Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen. Wenn er aber nicht hört, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit aus zweier oder dreier Zeugen Mund jede Sache bestätigt werde! Wenn er aber nicht auf sie hören wird, so sage es der Gemeinde; wenn er aber auch auf die Gemeinde nicht hören wird, so sei er dir wie der Heide und der Zöllner! Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr etwas auf der Erde bindet, wird es im Himmel gebunden sein, und wenn ihr etwas auf der Erde löst, wird es im Himmel gelöst sein. Wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen, irgendeine Sache zu erbitten, so wird sie ihnen werden von Meinem Vater, der in den Himmeln ist. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in Meinem Namen, da bin Ich in ihrer Mitte“ (Mt. 18:15-20). Diese Verse können in zwei Abschnitte unterteilt werden. Die Verse 15-17 bilden einen Abschnitt, während die Verse 18-20 einen anderen Abschnitt bilden. Wenn wir sie sorgfältig lesen, werden wir die Beziehung zwischen den beiden Abschnitten erkennen. Die Verse 15-17 behandeln eine bestimmte, eine besondere Begebenheit, während die Verse 18-20 das allgemeine Prinzip behandeln. Die Verse 15-17 erwähnen einen bestimmten Fall, der behandelt werden muss, während die Verse 18-20 ein allgemeines Prinzip behandeln, das man fleißig lernen sollte. Obwohl der Fall in den Versen 15-17 zuerst und das Prinzip in den Versen 18-20 als Zweites erwähnt wird, sind die Worte in den Versen 18-20 wichtiger als die in den Versen 15-17. Mit anderen Worten: Der erste Abschnitt handelt von einem besonderen, einem bestimmten Fall, während der zweite ein allgemeines, ein bedeutsames Prinzip behandelt. Die Art und Weise, wie man den Fall im ersten Abschnitt angeht, beruht auf dem Prinzip, das im zweiten Abschnitt behandelt wird. Der zweite Abschnitt bildet die Grundlage, und der erste führt lediglich einen Fall aus, der auf dieser Grundlage beruht. In den Versen 15-17 sagt uns der Herr Jesus, was getan werden sollte, wenn ein Bruder gegen einen anderen Bruder gesündigt hat. Das Erste, was getan werden sollte, besteht darin, den sündigenden Bruder zurechtzuweisen. Wenn er nicht hören will, sollte der Bruder, gegen den gesündigt worden ist, noch einen oder zwei weitere mitbringen, um ihn zurechtzuweisen. Wird er immer noch nicht hören, soll das der Gemeinde gesagt werden. Weigert er sich, auf die Gemeinde zu hören, soll er wie ein Heide und Zöllner angesehen werden. Nachdem der Herr Jesus diesen Fall erwähnt hatte, sagte Er: „Wahrlich, ich sage euch …“ Er meinte, dass man auf diese Weise handeln sollte, weil es hier um entscheidende Dinge geht, und weil dies ein wichtiges Prinzip darstellt. Auf dieser Grundlage kann man sagen, dass die Verse 18-20 das Fundament der Verse 15-17 bilden.

Wir reden nicht über den Fall nach den Versen 15-17, sondern wir versuchen, das umfassende Prinzip von dieser Angelegenheit her zu betrachten. Wir müssen sehen, dass wir nicht nur mit den Beleidigungen eines Bruders gegen uns auf diese Weise umgehen sollen, sondern auch mit Tausenden von anderen Dingen. Nun wollen wir betrachten, was wir nach Gottes Absicht aus dem zweiten Abschnitt erkennen sollen.

DIE ERDE KONTROLLIERT DEN HIMMEL

In Vers 18 sagt der Herr: „Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr etwas auf der Erde bindet, wird es im Himmel gebunden sein, und wenn ihr etwas auf der Erde löst, wird es im Himmel gelöst sein.“ Was ist das Besondere an diesem Vers? Das Besondere ist, dass es auf Erden ein Vorangehen geben muss, bevor es im Himmel ein Vorangehen gibt. Es ist also nicht so, dass der Himmel zuerst bindet, sondern die Erde bindet zuerst. Es ist nicht so, dass der Himmel zuerst löst, sondern die Erde löst zuerst. Nachdem die Erde gebunden hat, bindet der Himmel; nachdem die Erde gelöst hat, löst auch der Himmel. Das Vorangehen im Himmel wird von dem Vorangehen auf Erden kontrolliert. Alles, was im Gegensatz zu Gott steht, muss gebunden werden, und alles, was mit Gott im Einklang ist, muss gelöst werden. Soll etwas gebunden oder gelöst werden, so sollte dieses Binden oder Lösen seinen Ursprung auf Erden haben. Das Vorangehen auf Erden geht dem Vorangehen im Himmel voraus. Damit kontrolliert die Erde den Himmel.

Wie die Erde den Himmel kontrolliert, können wir aus einigen Fällen im Alten Testament sehen. Als Mose auf dem Berg war, gewannen die Israeliten jedes Mal, wenn er seine Hände emporhob; und die Amalekiter gewannen jedes Mal, wenn er seine Hände sinken ließ (2.Mose 17:9-11). Wer entschied über den Sieg am Fuße des Berges? Entschied Gott oder entschied Mose? Geschwister, wir müssen das Prinzip des Wirkens und den Schlüssel des Vorangehens Gottes sehen. Gott kann das nicht tun, was Er möchte, es sei denn, der Mensch möchte es. Wir können zwar nicht veranlassen, dass Gott das tut, was Er nicht tun möchte, doch wir können Ihn daran hindern, das zu tun, was Er tun möchte. Der Sieg wurde zwar von Gott im Himmel beschlossen, doch er wurde von Mose vor den Menschen entschieden. Gott im Himmel wollte zwar in Wahrheit, dass die Israeliten gewinnen, doch hätte Mose seine Hände auf Erden nicht erhoben, dann hätten die Israeliten verloren. Erst als er seine Hände erhob, gewannen die Israeliten. Die Erde kontrolliert den Himmel.

In Hesekiel 36:37 heißt es: „So spricht der Herr, HERR: Auch noch darin werde Ich Mich vom Haus Israel bitten lassen, es für sie zu tun: Ich werde sie zahlreich werden lassen an Menschen wie eine Herde.“ Gott hat die Absicht, die Zahl des Hauses Israels zu vermehren, so dass die Israeliten zunehmen wie eine Herde. Diejenigen, die Gott nicht kennen, werden nun sagen: „Wenn Gott möchte, dass die Zahl der Israeliten wie eine Herde zunehmen soll, dann könnte Er ja einfach vorangehen und es tun. Wer könnte Ihn denn daran hindern?“ Aber in diesem Vers heißt es, dass Gott zuerst gebeten werden muss, bevor Er das für sie tun wird. Dies ist ein klares Prinzip: Obwohl Gott über eine bestimmte Angelegenheit entschieden hat, wird Er es doch nicht sofort ausführen. Vielmehr will Er das Haus Israel erst zahlreich werden lassen, nachdem sie Ihn darum gebeten haben. Er möchte, dass die Erde den Himmel kontrolliert.

In Jesaja 45:11 steht ein höchst eigenartiges Wort: „So spricht der HERR, der Heilige Israels und sein Bildner: Fragt Mich das Kommende! Über meine Kinder und über das Werk meiner Hände gebt Mir Befehl!“ Geschwister, ist dieses Wort nicht äußerst eigenartig? Im Hinblick auf die Söhne und das Werk Seiner Hände sagt Gott, dass wir Ihm befehlen können. Wir würden uns fast davor fürchten, das Wort „befehlen“ zu benutzen. Wie kann denn der Mensch Gott befehlen? All diejenigen, die Gott kennen, sind sich darüber im Klaren, dass der Mensch vor Ihm nicht überheblich sein kann; doch hier sagt Gott selbst: „Über Meine Kinder und über das Werk Meiner Hände gebt Mir Befehl!“ Dies ist die Erde, die den Himmel kontrolliert. Das bedeutet aber nicht, dass wir Gott zwingen, das zu tun, was Er nicht tun möchte, sondern vielmehr bedeutet es, dass wir Gott befehlen können, das zu tun, was Er tun möchte. Dies ist unsere Position. Nachdem wir Gottes Willen kennen, können wir zu Ihm sagen: „Gott, wir möchten, dass Du dies tust. Wir möchten, dass Du dies unbedingt tun solltest. Gott, Du musst das tun.“ Wir können solche starke und kraftvolle Gebete vor Gott äußern. Daher müssen wir Gott bitten, unsere Augen zu öffnen, damit wir die Art des Werkes sehen können, das Er in diesem Zeitalter tut. Denn in diesem Zeitalter ist Sein ganzes Werk auf dieser Position begründet. Der Himmel möchte zwar etwas vollbringen, aber er wird das nicht allein tun, sondern wartet vielmehr darauf, dass die Erde es zuerst tut; und dann tut es der Himmel. Obwohl die Erde an zweiter Stelle steht, so steht sie zur gleichen Zeit doch an erster Stelle. Die Erde muss sich bewegen, bevor sich der Himmel bewegt. Gott möchte, dass die Erde den Himmel bewegt.

HARMONIE DES WILLENS

Einige fragen vielleicht, warum Gott möchte, dass die Erde den Himmel kontrolliert. Wenn wir dies verstehen wollen, müssen wir uns daran erinnern, dass unser Gott durch die Zeit begrenzt ist. Die Zeit bezieht sich auf den Abschnitt zwischen den beiden Ewigkeiten. Es gibt ja eine vergangene und eine zukünftige Ewigkeit, und zwischen diesen beiden Ewigkeiten liegt die Zeit. In diesem Abschnitt, der die Zeit heißt, ist Gott begrenzt. Er kann nicht so frei wirken, wie Er möchte. Dies ist eine Begrenzung, welcher Gott bei der Erschaffung des Menschen begegnete. Nach 1. Mose 2 gab Gott dem Menschen einen freien Willen, als Er ihn erschuf. Gott hat einen Willen, und der Mensch hat einen Willen. Immer, wenn der Wille des Menschen mit Gott nicht eins ist, wird Gott begrenzt. In diesem Raum stehen zum Beispiel ein Tisch und ein Stuhl, er hat einen Fußboden und eine Decke. Wenn ein Mensch hereinkommt, kann er alles tun, was er möchte und ist nicht begrenzt. Der Tisch, der Stuhl, der Fußboden und die Decke sind nicht in der Lage, ihn einzuschränken. Gott ist ein mächtiger Gott; Er kann alles tun. Wäre die Erde mit geistlosem Material gefüllt, dann wäre Gott ohne Einschränkung. Doch eines Tages schuf Er den Menschen. Der Mensch, den Er erschuf, war jedoch nicht wie ein Stück Stein oder Holz. Er war kein Tisch und auch kein Stuhl, der von Gott hier oder dort hingestellt werden konnte wie Er wollte. Denn der Mensch, den Gott schuf, besaß einen freien Willen. Er konnte wählen, Gottes Wort zu gehorchen, und Er konnte auch wählen, Seinem Wort nicht zu gehorchen. Gott erschuf keinen Menschen, der verpf lichtet gewesen wäre, Ihm zu gehorchen, sondern Er schuf einen Menschen mit einem freien Willen, der Seinem Wort gehorchen oder auch nicht gehorchen konnte. Nachdem Gott einen Menschen mit einem freien Willen geschaffen hatte, wurde Seine Macht durch diesen Menschen jedoch begrenzt. Er konnte nicht mehr nach dem handeln, was Er wollte. Vielmehr musste Er fragen, ob der Mensch das Gleiche wollte, und ob er willig war, das Gleiche zu tun. Denn Gott kann den Menschen nicht wie einen Stein, ein Stück Holz, einen Tisch oder einen Stuhl behandeln, weil er einen freien Willen hat. Seit dem Tag, als Gott den Menschen erschuf, konnte der Mensch wählen, ob er erlaubte, dass Gottes Autorität ausgeführt oder blockiert würde. Aus diesem Grunde sagen wir, dass in der Zeit, das heißt in dem Abschnitt zwischen den beiden Ewigkeiten, Gottes Autorität durch den Menschen begrenzt wird.

Gott ist willig, in der Zeit begrenzt zu sein, weil Er in der zweiten Ewigkeit eine harmonische Übereinstimmung des Willens gewinnen möchte; Er möchte nämlich, dass der freie Wille des Menschen mit Seinem Willen in Einklang steht. Dies ist Herrlichkeit für Gott. Legst du zum Beispiel ein Buch auf einen Tisch, dann bleibt es dort liegen. Stellst du es in ein Regal, bleibt es dort stehen. Es ist dir sehr gehorsam. Doch obwohl es gehorsam ist, bist du vielleicht immer noch nicht zufrieden, denn es hat keinen freien Willen und ist völlig passiv. Gott möchte jedoch nicht, dass der Mensch, den Er erschuf, wie ein Buch ist, das man hin und her schieben kann wie man will. Obwohl Gott zwar möchte, dass der Mensch Ihm völlig untergeordnet ist, so gab Er ihm doch auch einen freien Willen. Gott möchte eigentlich, dass der Mensch nach seinem freien Willen wählen würde, Ihm zu gehorchen. Dies wäre Herrlichkeit für Gott! In der zukünftigen Ewigkeit wird der freie Wille des Menschen mit dem ewigen Willen Gottes vereinigt sein. Das wird die Zeit sein, wenn Gottes ewiger Wille erfüllt ist, und der freie Wille des Menschen mit dem ewigen Willen in Einklang steht. Jeder Mensch hat einen freien Willen. In der zukünftigen Ewigkeit hat der Mensch zwar immer noch einen freien Willen, doch er wird auf der Seite Gottes stehen. Er hätte zwar immer noch die Fähigkeit, sich Gott zu widersetzen, aber er wird sich Ihm nicht mehr widersetzen. Halleluja! Obwohl der Mensch noch die Freiheit haben wird, sich Gott zu widersetzen, wird er es nicht mehr tun; sondern er wird das tun, was Gott möchte. Diese Harmonie des Willens ist Herrlichkeit für Gott!

In der zukünftigen Ewigkeit wird der Wille des Menschen dem Willen Gottes gleichgestaltet sein, obwohl er frei ist; und es wird keinen Willen mehr geben, welcher der Autorität Gottes nicht untergeordnet ist. In der Zeit ist Gott jedoch durch den Menschen begrenzt, denn der Mensch tut nicht, was Gott möchte oder er tut nur ein wenig von dem, was Gott möchte. Er möchte vielleicht, dass etwas groß sei, doch der Mensch möchte, dass es klein bleibt. Oder Gott möchte vielleicht, dass etwas klein sei, doch der Mensch möchte, dass es groß wird. So hat Gott überhaupt keine Freiheit! Gottes Vorangehen in der Zeit wird somit von dem Menschen kontrolliert. Dieses Sprechen bezieht sich auf die Gemeinde. Denn das ganze Vorangehen Gottes in der Zeit wird durch die Gemeinde begrenzt, weil diese in der zukünftigen Ewigkeit den Menschen repräsentiert. Die Gemeinde steht heute auf der Erde für den Willen Gottes. Wenn sie schließlich den Stand des Willens Gottes erreicht hat, wird Er nicht mehr begrenzt sein. Doch wenn sie diesen Stand Seines Willens nicht erreicht, wird Gott begrenzt sein. Denn Gott tut das, was Er möchte, durch die Gemeinde. Heute nimmt die Gemeinde schon die Position ein, welche der Mensch in Ewigkeit einnehmen wird. Obwohl der Wille des Menschen frei ist, wird er dann völlig auf der Seite des ewigen Willens Gottes stehen. Die Gemeinde nimmt diese Position schon vor der Zeit ein. Wie Gott sich durch das Neue Jerusalem, die Frau des Lammes, in Ewigkeit zum Ausdruck bringen wird, so bringt Er sich heute schon durch den Leib Christi zum Ausdruck. Obwohl die Gemeinde einen freien Willen hat, so unterwirft sie diesen Willen doch der Autorität Gottes, als ob kein anderer Wille existieren würde. Dies erlaubt Gott, alles zu tun, was Er möchte. Wenn die Gemeinde ihren Willen heute dem Willen Gottes unterordnet, wird Er schon auf die gleiche Weise vorangehen, wie Er es in Ewigkeit tun wird – nämlich so, als ob sich Ihm kein anderer Wille widersetzte. Dies ist Herrlichkeit für Gott!

Nun können wir die Position der Gemeinde vor Gott erkennen. Wir sollen die Gemeinde nicht als so gering ansehen, indem wir annehmen, dass sie lediglich eine Versammlung sei. Nein, die Gemeinde ist vielmehr eine Gruppe von Menschen, die durch das Blut erlöst, vom Heiligen Geist wiedergeboren wurden, die sich der Hand Gottes anvertrauten und die willig sind, Gottes Willen anzunehmen, Seinen Willen zu tun und auf Erden für Gott zu stehen, um Sein Zeugnis aufrechtzuerhalten.

Wir müssen erkennen, dass Gott nach einem Gesetz wirkt. Da es auf Erden einen freien Willen gibt, wird Gott den Menschen durch Seinen eigenen Willen nicht zunichte machen. Geschwister, denkt nicht, dass dies etwas Eigenartiges wäre; vielmehr ist dies eine Tatsache. Gott ist im Himmel; doch all Seine Werke können auf Erden nur vollbracht werden, wenn es auf der Erde einen Willen gibt, der damit übereinstimmt und sich entscheidet, diese Werke zu tun. Gott wird den Willen des Menschen nicht beiseite tun; Er wird den Willen des Menschen auf Erden nicht an sich reißen und unabhängig handeln. Vielmehr kann alles, was mit Ihm in Zusammenhang steht, nur vollbracht werden, wenn es auf Erden einen Willen gibt, der mit Ihm zusammenarbeitet. Wirkt die Erde, dann wirkt Gott. Entscheidet die Erde, dann handelt Gott. Der Wille des Menschen muss mit Gottes Willen in Einklang stehen. Diese Harmonie im Willen ist für Gott eine große Herrlichkeit.

DREI GROßE PRINZIPIEN

Wir sagten schon, dass Gott zwar in allem einen Willen hat, doch Er handelt nicht unabhängig; Er will überhaupt nichts allein tun. Obwohl Gott einen Willen hat, so möchte Er doch, dass der freie Wille auf Erden Seinen Willen gleichsam als Echo widerhallt, bevor Er irgendetwas tut. Wenn es nur einen Willen im Himmel gibt, wird Gott sich nicht bewegen. Das himmlische Vorangehen wird nur dann auf Erden vollbracht, wenn die Erde das Gleiche möchte wie der Himmel. Heute wird dies der Dienst der Gemeinde genannt. Geschwister, der Dienst der Gemeinde besteht nicht nur darin, das Evangelium zu predigen. Dies heißt jedoch nicht, dass wir das Evangelium nicht predigen sollten; sondern es bedeutet, dass der Dienst der Gemeinde nicht nur das Predigen des Evangeliums umfasst. Der Dienst der Gemeinde besteht vielmehr darin, den Willen, der im Himmel besteht, auf die Erde zu bringen. Wie bringt denn die Gemeinde diesen Willen im Himmel auf die Erde? Es geschieht durch das Gebet auf Erden. Das Gebet ist nicht so gering und unbedeutend, wie manche vielleicht denken. Dabei handelt es sich nicht um etwas Entbehrliches, denn das Gebet ist vielmehr ein Werk. Das ist Gebet, wenn die Gemeinde zu Gott sagt: „Gott, wir wollen Deinen Willen.“ Das ist Gebet, wenn die Gemeinde das Herz Gottes kennt, ihren Mund öffnet und um das bittet, was im Herzen Gottes ist. Tut die Gemeinde dies nicht, dann ist sie auf der Erde von wenig Nutzen.

Viele Gebete für geistliche Erbauung, Gemeinschaft und Fürbitte können jedoch die Gebete nicht ersetzen, welche die Natur des Werkes oder des Dienstes haben. Wenn alle eure Gebete nur auf geistliche Erbauung, Gemeinschaft und Fürbitte gerichtet sind, dann sind sie zu gering. Ein Gebet, welches die Natur des Werkes oder des Dienstes hat, ist ein Gebet, in welchem du auf der Seite Gottes stehst und das möchtest, was Gott möchte. Geschwister, wird ein Gebet dem Willen Gottes gemäß geäußert, dann ist es mächtig bis zum Äußersten. Für die Gemeinde bedeutet zu beten, dass sie Gottes Willen herausfindet und diesen Willen ausspricht. Gebet besteht nicht nur darin, Gott um etwas zu bitten. Für die Gemeinde bedeutet zu beten vielmehr, dass sie auf der Seite Gottes steht und erklärt, dass der Mensch das möchte, was Gott möchte. Wenn die Gemeinde dies erklärt, dann wird diese Erklärung wirksam sein.

Lasst uns nun drei grundlegende Prinzipien im Dienst des Gebetes aus Matthäus 18:18-20 betrachten.

Den Willen Gottes heraussprechen

In Vers 18 sagt der Herr: „Wenn ihr etwas auf der Erde bindet, wird es im Himmel gebunden sein, und wenn ihr etwas auf der Erde löst, wird es im Himmel gelöst sein.“ Wer ist hier mit „ihr“ gemeint? Es ist die Gemeinde, weil in Vers 17 die Gemeinde erwähnt wird, und Vers 18 ist die Fortsetzung von Vers 17. Was die Gemeinde auf Erden bindet, wird im Himmel gebunden sein, und was die Gemeinde auf Erden löst, wird im Himmel gelöst sein. Dies ist ein sehr wichtiges Prinzip: Heute wirkt Gott durch die Gemeinde. Er kann nichts nach Belieben tun, sondern muss alles durch die Gemeinde tun. Ohne den Weg über die Gemeinde kann Gott überhaupt nichts tun. Geschwister, dies ist ein sehr klares Prinzip. Gott kann heute nichts allein tun. Denn es gibt neben Seinem Willen noch einen freien Willen. Wenn dieser Wille mit Ihm nicht zusammenarbeitet, kann Er überhaupt nichts tun. Das Maß der Kraft, welche die Gemeinde besitzt, bringt das Maß der Kraft zum Ausdruck, welche Gott besitzt, weil Seine Kraft durch die Gemeinde zum Ausdruck kommt. Gott hat sich selbst in die Gemeinde gegeben. Die Höhe und das Maß, welche die Gemeinde erreicht, stellen auch die Höhe und das Maß dar, welche Gottes Kraft erreicht. Ist die Kraft der Gemeinde klein und eingeschränkt, kann Gott das Maß und die umfassende Größe Seiner Kraft gar nicht zum Ausdruck bringen. Zum Beispiel mag der Wasserspeicher der Wasserversorgung zwar sehr groß sein, doch wenn du zu Hause nur einen kleinen Wasserhahn hast, dann wird nicht viel Wasser herausfließen. Möchtest du in deinem Haus mehr Wasser haben, dann musst du eben ein dickeres Rohr installieren. So bestimmt heute die Kapazität der Gemeinde den Grad, bis zu dem Gottes Kraft zum Ausdruck kommt. Dies kann man auch aus dem Ausdruck Gottes in Christus erkennen; denn die Kapazität Christi ist das Maß der Offenbarwerdung Gottes. Heute kommt Gott in der Gemeinde zum Ausdruck. Die Kapazität der Gemeinde bestimmt den Grad des Ausdrucks Gottes und auch das Maß der Erkenntnis, die man über Gott haben kann.

Gott möchte heute auf der Erde viele Dinge tun. Doch dazu muss die Gemeinde auf Seiner Seite stehen, bevor Er dies durch die Gemeinde vollbringen kann. Denn Gott kann das, was Er möchte, nicht allein tun, sondern nur in der Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Die Gemeinde ist das Mittel, durch welches Gott sich zum Ausdruck bringt. Lasst mich wiederholen: Die Gemeinde ist wie ein Wasserhahn. Ist dieser klein, wird die Wassermenge nicht groß sein, die durch ihn f ließt, selbst wenn der Wasservorrat so groß wäre wie der des Jangtse. Sicherlich möchte Gott im Himmel wirken, doch Er muss warten, bis sich die Erde bewegt, bevor Er wirken kann. Es gibt viele Dinge, die Gott im Himmel binden möchte, und es gibt auch viele Dinge, die Er im Himmel lösen möchte. Gott möchte eigentlich viele Menschen, Gegenstände und Dinge, die im Gegensatz zu Ihm stehen, gebunden sehen; und Er möchte vieles, das geistlich, wertvoll, nützlich, heilig ist und von Ihm kommt, gelöst sehen. Die Frage ist jedoch, ob es auf Erden Menschen gibt, die das binden, was Gott binden möchte und die das lösen, was Gott lösen möchte; denn Er möchte, dass die Erde den Himmel kontrolliert. Gott möchte, dass die Gemeinde den Himmel kontrolliert.

Dies heißt natürlich unter keinen Umständen, dass Gott nicht allmächtig wäre. Gott ist in der Tat allmächtig, doch Er braucht auf Erden einen Kanal, bevor Er Seine Allmacht offenbar machen kann. Wir können Gottes Macht zwar nicht vergrößern, doch wir können sie verhindern. Überhaupt kann der Mensch Gottes Macht nicht vergrößern, aber er kann sie blockieren. Wir dürfen Gott nicht bitten, etwas zu tun, was Er gar nicht tun möchte; doch wir können das begrenzen, was Er tun möchte. Wir dürfen Gott nicht bitten, etwas zu tun, was Er gar nicht tun will; doch wir können Ihn daran hindern, das zu tun, was Er tun möchte. Geschwister, habt ihr dies gesehen? Es gibt in der Gemeinde eine Kraft, die sogar Gottes Macht unter ihre Kontrolle bringt. Sie kann Gott erlauben, zu tun, was Er möchte; und sie kann Ihn daran hindern, das zu tun, was Er möchte. Unsere Augen müssen geöffnet werden, damit wir die Zukunft sehen. Eines Tages wird Gott die Gemeinde ausweiten, damit sie zum Neuen Jerusalem wird. Dann wird Gottes Herrlichkeit von der Gemeinde ohne jegliche Hinderung offenbar gemacht werden. Heute möchte Er, dass die Gemeinde zuerst auf Erden löst, bevor Er im Himmel löst; und Er möchte, dass die Gemeinde auf Erden zuerst bindet, bevor Er im Himmel bindet. Der Himmel wird die Initiative zu wirken nicht ergreifen, sondern er folgt dem Wirken der Erde; auch wird Gott die Initiative zu einem Werk nicht ergreifen, sondern Er folgt dem Werk der Gemeinde. Geschwister, da dies der Fall ist, wie groß ist dann die Verantwortung der Gemeinde!

Wir haben gesehen, dass Matthäus 18:15-17 von einem besonderen Fall spricht, und in den folgenden Versen das grundlegende Prinzip dargelegt wird. Sündigt ein Bruder gegen einen anderen, dann will er seine Sünden oder Fehler vielleicht nicht bekennen. Weist die Gemeinde ihn zurecht, dann will er vielleicht immer noch nicht hören. Wenn dies geschieht, dann wird ihn die Gemeinde als einen Heiden und Zöllner ansehen. Darauf sagt vielleicht der sündige Bruder: „Wer seid ihr denn? Wie könnt ihr mich einem Heiden und Zöllner gleichmachen? Ich komme einfach nicht mehr zu eurer Versammlung. Wenn ich auch nicht mehr an diesen Ort kommen kann, so gibt es doch noch viele andere Orte, zu denen ich gehen kann.“ Was sagt jedoch der Herr Jesus darauf ? „Wahrlich, Ich sage euch: Wenn ihr etwas auf der Erde bindet, wird es im Himmel gebunden sein, und wenn ihr etwas auf der Erde löst, wird es im Himmel gelöst sein.“ Entscheidet daher die Gemeinde, einen Menschen als Heiden zu betrachten, dann wird Gott ihn im Himmel ebenfalls als einen Heiden betrachten. Sieht die Gemeinde einen Menschen als einen Zöllner an, dann wird Gott ihn im Himmel ebenfalls als einen Zöllner ansehen. Mit anderen Worten: Gott wird im Himmel das tun, was die Gemeinde auf Erden tut. Wenn die Gemeinde einen Bruder als einen Heiden und Zöllner ansieht, wird Gott im Himmel denselben Bruder als einen Heiden und Zöllner ansehen. Dem Prinzip folgt jedoch nicht nur dieser Fall, sondern tausend andere Dinge ebenso. Denn dieser Fall ist nur ein Beispiel, der uns zeigt, wie viel die Gemeinde tun kann. Außerdem zeigt er uns die Bedeutung des Prinzips.

Die Gemeinde ist Gottes auserwähltes Gefäß. Gott legte Seinen Willen in dieses Gefäß hinein, so dass es auf Erden Seinen Willen erklären wird. Möchte die Erde etwas, dann möchte der Himmel das ebenfalls. Möchte die Gemeinde etwas, dann möchte Gott das ebenso. Wird daher Gottes Forderung in der Gemeinde abgewiesen, dann wird Gott nicht in der Lage sein, das zu vollbringen, was Er im Himmel vollbringen möchte.

Viele Geschwister tragen Tag und Nacht eine Last. Sie tragen diese, weil sie nicht gebetet haben. Wird der Wasserhahn aufgedreht, dann fließt Wasser heraus. Wird er zugedreht, wird das Wasser abgesperrt. Ist der Wasserdruck höher, wenn das Wasser herausfließt oder wenn es blockiert wird? Wir wissen alle, dass der Druck abnimmt, wenn das Wasser herausfließt. Wenn das Wasser abgesperrt wird, steigt der Druck an. Wenn die Gemeinde betet, dann ist das so, wie wenn der Wasserhahn aufgedreht würde. Je mehr er aufgedreht wird, desto geringer wird der Druck. Betet die Gemeinde nicht, dann ist das so, wie wenn der Wasserhahn zugedreht wird und sich Druck aufbaut. Wenn Gott etwas vollbringen möchte, dann gibt er einem Bruder, einer Schwester oder der ganzen Gemeinde eine Last. Betet dann die Gemeinde und erfüllt ihre Pf licht, dann wird sie sich erleichtert fühlen. Je mehr sie betet, desto mehr wird sie die Erleichterung empfinden. Betet sie einmal, zweimal, fünfmal zehnmal oder zwanzigmal, dann fühlt sie sich mehr und mehr erleichtert. Betet die Gemeinde nicht, wird sie sich vollgestopft und belastet fühlen. Wenn die Gemeinde weiterhin nicht betet, wird sie ersticken. Geschwister, fühlt ihr euch innerlich schwer und bedrückt, dann habt ihr euren Dienst vor Gott nicht erfüllt und Gottes Druck liegt auf euch. Versucht, eine halbe Stunde oder eine Stunde zu beten, dann wird der Druck verringert, und ihr werdet euch erleichtert fühlen.

Was ist nun der Gebetsdienst der Gemeinde? Er besteht darin, dass Gott der Gemeinde sagt, was Er tun möchte, und die Gemeinde das auf Erden betet, was Gott tun möchte. Dieses Gebet ist nicht ein Bitten, Gott solle das erfüllen, was wir von Ihm getan haben möchten, sondern ein Bitten, Gott solle das erfüllen, was Er selbst tun möchte. Geschwister, die Verantwortung der Gemeinde besteht darin, auf Erden Gottes Willen zu erklären. Die Gemeinde erklärt auf der Erde für Gott: „Dies möchte ich haben.“ Versagt die Gemeinde in dieser Sache, wird sie in der Hand Gottes nicht von großem Nutzen sein. Selbst wenn alles andere gut ist, wird sie doch nicht von großem Nutzen sein, wenn sie in dieser Sache versagt. Der größte Nutzen der Gemeinde liegt in der Tatsache, dass sie dafür steht, dass Gottes Wille auf Erden getan wird.

Die Harmonie im Heiligen Geist

Wir sahen, dass die Gemeinde das binden sollte, was Gott binden will und das lösen sollte, was Gott lösen will. Wie bindet und löst nun die Gemeinde? Der Herr sagt uns in Vers 19: „Wiederum sage Ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde übereinstimmen, irgendeine Sache zu erbitten, so wird sie ihnen werden von Meinem Vater, der in den Himmeln ist.“ Vers 18 und ebenfalls Vers 19 betreffen die Erde und den Himmel. In Vers 18 bindet der Himmel, wenn die Erde bindet, und löst der Himmel, wenn die Erde löst. In Vers 19 heißt es, dass alles, was man auf Erden bittet, vom Vater im Himmel erfüllt wird. Die Betonung des Herrn Jesus liegt hier jedoch nicht darauf, etwas in Harmonie zu erbitten, sondern in jeder Sache in Harmonie zu sein und diese dann zu erbitten. Nach der Ursprache gehört „jede Sache“ sowohl zu „übereinstimmen“ als auch zu „erbitten.“ Die Absicht des Herrn besteht hier nicht darin, den Leuten zu sagen, für eine bestimmte Sache in Harmonie zu beten, sondern in jeder Sache in Harmonie zu sein. Denn stimmen wir in jeder Sache überein, dann wird unser Vater im Himmel erfüllen, was wir im Hinblick auf eine bestimmte Sache erbitten. Dies ist die Einheit des Leibes, die Einheit im Heiligen Geist.

Ein Mensch hätte ein außerordentliches Hochgefühl, wenn der Himmel auf ihn hören würde, er an seinem Fleisch aber gar nicht behandelt ist. Wenn du nicht in der Einheit des Heiligen Geistes stehst und auch nicht in Harmonie mit dem Heiligen Geist betest – denkst du dann, der Himmel würde auf dich hören? Betest du auf diese Weise, dann wird der Himmel nicht binden, was du bindest und nicht lösen, was du löst. Dass der Himmel löst und bindet ist jedoch nichts, das du allein tun könntest. Dies zu denken wäre töricht. Der Herr sagt nämlich: „Wenn zwei aus euch übereinstimmen auf Erden in Betreff jeder Sache, die sie erbitten, sie wird ihnen werden von Meinem Vater in den Himmeln.“ Dies bedeutet, wenn zwei Personen im Hinblick auf jede Sache übereinstimmen, und zwar so harmonisch wie Musik, dann wird ihnen von dem himmlischen Vater alles werden, um was sie bitten. Ein Gebet dieser Art erfordert in denen, die beten, die Konstitution des Heiligen Geistes. Gott muss dich bis zu dem Punkt bringen, dass du verleugnest, was du möchtest und nur noch das möchtest, was Gott will; und ein anderer Bruder muss von Gott zu dem Punkt gebracht werden, dass er verleugnet, was er möchte und nur noch das möchte, was Gott will. Wenn sowohl du als auch der Bruder zu diesem Punkt gebracht wurden, und ihr so harmonisch wie Musik seid, dann wird euch von dem himmlischen Vater alles werden, um was ihr bittet. Geschwister, denkt nicht, dass eure Gebete erhört werden, wenn ihr in euren Meinungen übereinstimmt. Denn diejenigen, die gleicher Meinung sind, haben oft Reibung untereinander. Das gleiche Ziel zu haben garantiert nämlich nicht, dass es keine Reibung gibt. Vielleicht versuchen zwei Leute, das Evangelium zu predigen. Aber während sie predigen, argumentieren sie darüber. Vielleicht versuchen zwei Leute, anderen zu helfen, doch während sie anderen helfen, haben sie Reibung zwischen sich selbst. Das gleiche Ziel garantiert nicht, dass Harmonie vorliegt. Wir müssen wirklich erkennen, dass es unmöglich ist, im Fleisch Harmonie zu haben. Nur wenn unser natürliches Leben vom Herrn behandelt ist, wenn der eine im Heiligen Geist lebt, der andere ebenfalls im Heiligen Geist lebt, und beide in Christus leben, dann besteht Harmonie, die Ansichten sind gleich, und das Gebet geschieht in Einmütigkeit.

Diese Wahrheit besitzt zwei Aspekte. Einerseits besteht im Hinblick auf jede Sache Harmonie, andererseits wird für jede Sache gebetet. Gott muss uns bis zu diesem Punkt bringen. Christliche Harmonie kann nur im Leib Christi gefunden werden – man kann sie nirgendwo sonst finden. Harmonie ist etwas, das im Leib Christi gefunden werden kann. Nur im Leib Christi gibt es keinen Streit, und nur dort gibt es Harmonie. Ist unser natürliches Leben vom Herrn behandelt, und wurden wir zu dem Punkt gebracht, dass wir wirklich den Leib Christi kennen, dann werden wir in Harmonie sein. Kommen wir dann zusammen, um zu beten, dann wird unser Gebet in Harmonie sein. Stehen wir nämlich auf einem Grund der Harmonie, dann werden auch die Dinge, die wir tun, in Harmonie sein. Stehen wir so in den Dingen, die wir sehen, in Harmonie, dann können wir das Mundstück des Willens Gottes sein. Geschwister, wenn ihr dabei seid, für bestimmte Dinge zu beten, und ihr habt eine andere Ansicht, dann müsst ihr vorsichtig sein, denn ihr könnt vielleicht Fehler machen. Doch wenn sich die ganze Gemeinde versammelt und über eine bestimmte Sache in Harmonie ist, dann muss diese das sein, was der Himmel zu vollbringen beabsichtigt. Hierin müssen wir auf die Gemeinde vertrauen.

Wir müssen uns daran erinnern, dass das Gebet nicht das Erste ist, sondern es ist etwas, das nach der Harmonie kommt. Soll die Gemeinde einen Gebetsdienst dieser Art auf Erden haben, dann muss jeder Bruder und jede Schwester vor dem Herrn lernen, das f leischliche Leben zu verleugnen. Sonst wird nichts nutzen. Das Wort des Herrn ist sehr bedeutsam. Er sagt nicht, dass der Vater erhören wird, wenn wir in Seinem Namen beten, und Er sagt auch nicht, dass der Vater erhören wird, wenn Er für uns betet, sondern Er sagt: „Wenn zwei aus euch übereinstimmen auf Erden in Betreff jeder Sache, die sie erbitten, sie wird ihnen werden von Meinem Vater in den Himmeln.“ Stehen wir somit in Harmonie, dann werden die Himmel für uns offen sein! Wenn zum Beispiel ein Bruder einen anderen Bruder beleidigt und die Gemeinde ist noch nicht gekommen, um mit dem beleidigenden Bruder diese Angelegenheit zu regeln, dann sollte der beleidigte Bruder mit noch einem oder zwei anderen den Ersteren zurechtweisen. Bevor die Gemeinde kommt, um mit dem beleidigenden Bruder diese Sache zu regeln, sollten zwei Brüder kommen. Dies heißt jedoch nicht, dass die zwei Brüder die Dinge anders sehen als die Gemeinde, sondern es bedeutet, die zwei Brüder haben es zuerst gesehen, und danach sieht die Gemeinde das Gleiche. Mit anderen Worten, die zwei Brüder stehen auf dem Grund der Gemeinde. Der Herr meinte damit, wenn zwei von uns auf Erden sind, dann ist die Gemeinde auf Erden. Was die Gemeinde sieht, ist das Gleiche wie das, was die zwei Brüder sehen. Dies ist das Ergebnis des Gebetsdienstes. Bevor sie jedoch die gleiche Sicht haben, müssen sie zuerst über jede Sache in Harmonie sein, und sie müssen über eine bestimmte Sache gebetet haben.

Der Gebetsdienst der Gemeinde ist ein Gebet auf Erden, das ein Vorangehen im Himmel als Ergebnis hat. Geschwister, wir müssen uns daran erinnern, dass das Gebet in Matthäus 18 nie von solchen Gebeten erfasst werden kann, welche die Natur von geistlicher Erbauung besitzen; es kann auch niemals von persönlichen Gebeten erfasst werden. Wir können natürlich Gott um das bitten, was wir brauchen, und Gott erhört unser Gebet; denn persönliche Gebete haben ihren Platz. Oft haben wir auch die Empfindung, dass Gott uns nahe ist. Dem Herrn sei dafür Dank, dass Er auch Gebete für geistliche Erbauung erhört. Diese Art Gebet sollten wir nicht verachten. Wir geben zu, dass es falsch ist, wenn ein Bruder oder eine Schwester keine Antwort auf sein oder ihr Gebet empfangen, und es ist falsch, wenn wir die Gegenwart Gottes nicht empfinden. Daher sollten wir den persönlichen Gebeten und den Gebeten um unseren eigenen geistlichen Aufbau Aufmerksamkeit widmen. Dies gilt besonders für junge Geschwister, denn wenn sie Gebete dieser Art nicht haben, können sie nicht auf rechte Weise vorangehen. Wir müssen jedoch sehen, dass Gebete nicht nur für Einzelne sind und nicht nur um geistliche Erbauung gehen, sondern auch für den Dienst und das Werk sind. Dieses Gebet ist der Dienst der Gemeinde auf Erden; es ist das Werk der Gemeinde, und es ist die Verantwortung, welche die Gemeinde vor Gott trägt. Das Gebet der Gemeinde ist der Ausgang des Himmels. Das Gebet der Gemeinde bedeutet, dass die Gemeinde zuerst darüber betet, wenn Gott etwas tun möchte, damit es erfüllt und Gottes Ziel vollbracht werden kann.

Der Dienst der Gemeinde ist der Dienst des Leibes Christi, und der Dienst des Leibes Christi ist das Gebet. Bei diesem Gebet geht es nicht nur um den geistlichen Aufbau und um persönliche Bedürfnisse, sondern um den „Himmel.“ Dieses Gebet sagt anderen zum Beispiel, dass jemand seine Gemeinschaft mit Gott verloren hat, dass er auf die Zurechtweisung eines Bruders oder sogar zweier oder dreier Brüder nicht gehört hat, und dass er das Gericht der Gemeinde nicht annimmt. Gott muss ihn als einen Heiden und Zöllner ansehen. Doch er wird das nicht sofort tun, denn Er muss warten, dass die Gemeinde dies zuerst tut. Gott muss darauf warten, dass die Gemeinde in ihrem Gebet diesen Bruder als einen Heiden und Zöllner verurteilt, bevor Er im Himmel das Gleiche tut. Nimmt die Gemeinde die Verantwortung auf und betet auf diese Weise, wird sie sehen, dass sein Leben und geistlicher Wandel von diesem Tag an trocken wird. Von diesem Tag an scheint er keinen Teil mehr an Gott zu haben. Gott möchte etwas tun, doch Er muss warten, bis die Gemeinde betet. Gott hat im Himmel gleichsam viele Dinge aufgestapelt. Er kann aber keines von ihnen vollbringen, weil es für Ihn auf der Erde gewissermaßen keinen Auslass gibt. So sind zahlreiche Dinge im Himmel aufgestapelt, doch Gott kann sie nicht lösen, weil die Gemeinde ihren freien Willen nicht ausgeübt hat, um auf Gottes Seite zu stehen und Sein Ziel zu erfüllen. Geschwister, ihr müsst euch daran erinnern: Das höchste und größte Werk der Gemeinde besteht darin, der Auslass des Willens Gottes zu sein. Die Gemeinde wird aber nur durch Gebet zum Auslass des Willens Gottes. Dieses Gebet ist jedoch nicht bruchstückhaft, sondern es ist ein Gebet, das die Natur eines Dienstes, die Natur eines Werkes hat. Gott gibt dem Menschen eine Vision und öffnet ihm die Augen, damit er Seinen Willen sehen kann. Wenn dies geschieht, dann nimmt der Mensch seinen Platz ein, um zu beten.

Der Herr zeigt uns auch in diesen Versen, dass individuelle Gebete nicht wirken. Denn es müssen mindestens zwei Personen sein. Siehst du diesen Punkt nicht, dann wirst du nicht verstehen, warum der Herr das sagt, was Er sagt. Alle Gebete im Johannesevangelium sind individuelle Gebete. Wenn Johannes 15:16 berichtet: „… was ihr den Vater bitten werdet in Meinem Namen, Er euch gebe.“ Die Zahl der Menschen ist hier keine Bedingung, doch in Matthäus 18 ist sie eine Bedingung, denn es müssen dort mindestens zwei Personen sein. Der Herr sagt: „Wenn zwei aus euch übereinstimmen auf Erden.“ Es müssen mindestens zwei sein, weil dies eine Frage der Gemeinschaft ist. Eine Person kann das nicht erfüllen, denn eine Person kann nicht Gottes Auslass sein; es müssen mindestens zwei sein. Das Prinzip der Zwei ist das Prinzip der Gemeinde, das Prinzip des Leibes Christi. Obwohl es in dem Gebet dieser Art nur zwei gibt, ist die „Harmonie“ unerlässlich. Die zwei müssen in Harmonie sein und auf dem Grund des Leibes stehen; sie müssen das Leben des Leibes kennen. Sie haben nur ein Ziel, und das besteht darin, Gott zu sagen: „Wir wollen, dass Dein Wille getan wird, und zwar im Himmel und auf Erden.“ Wenn die Gemeinde in dieser Position betet, wird ihr von dem Vater, der in den Himmeln ist, alles werden, um was sie bittet.

Geschwister, wenn wir wirklich auf dem Grund der Gemeinde stehen und die Verantwortung eines solchen Gebetsdienstes vor Gott aufnehmen, werden wir sehen, dass in der Gemeinde, in der wir sind, Gottes Wille ausgeführt wird. Sonst wird alles vergeblich sein. Es kann viele oder wenige Gebete geben, aber die Hauptsache ist, starke Gebete zu haben. Was Gott heute tut, wird an dem Maß des Gebetes gemessen, das die Gemeinde darbringt. Denn Gottes Kraft kann die Gebete der Gemeinde nicht übersteigen. Die Kraft Gottes kann heute höchstens so groß sein wie das Gebet der Gemeinde. Dies heißt jedoch nicht, dass die Kraft Gottes im Himmel begrenzt ist. Dort ist die Kraft Gottes zwar unbegrenzt, doch auf Erden wird sie nur bis zu dem Grad offenbar gemacht, wie die Gemeinde betet. Das Maß der Gebete der Gemeinde wird das Maß sein, bis zu dem Gottes Macht offenbar gemacht wird. Demzufolge muss die Gemeinde lernen, große Gebete darzubringen und große Forderungen zu stellen. Das Gebet der Gemeinde ist oft sehr klein, denn sie betet nur für gewöhnliche Probleme. Dies genügt jedoch nicht. Die Gemeinde braucht vielmehr große Gebete und muss große Forderungen stellen. Da die Gemeinde zu einem solchen reichen Gott kommt, darf es keine kleinen Gebete und keine kleinen Forderungen geben. Da die Gemeinde zu einem solchen reichen Gott kommt, müssen große Dinge geschehen. Ist die Kapazität der Gemeinde vor Gott jedoch nur klein, dann wird sie Seine Kraft an der Offenbarwerdung hindern. Wir wissen auch, dass die Frage der Überwinder noch nicht völlig gelöst, und Satan noch nicht in den Abgrund geworfen ist. Gott muss für Sein Zeugnis ein Gefäß gewinnen, bevor Er das vollbringen kann, was Er sich vorgesetzt hat. Daher muss die Gemeinde große Gebete darbringen, um unseren Gott offenbar zu machen. Dies ist der Dienst der Gemeinde. Geschwister, ich weiß nicht, ob Gott zu uns sagen kann, dass diese Gemeinde einen Gebetsdienst hat, wenn Er an unserer Gebetsversammlung vorübergeht. Die Frage ist nicht, wie oft wir beten, sondern die Frage ist, welches Gewicht unser Gebet hat. Sehen wir die Gebetsverantwortung der Gemeinde, dann werden wir erkennen, dass unsere Gebete nicht groß genug sind; wir begrenzen Gott und hindern Sein Werk. Die Gemeinde hat ihre Pflicht aufgegeben! Welch traurige Situation ist dies!

Das Ergebnis, das hier auf dem Spiel steht, ist Folgendes: Kann Gott eine Gemeinde gewinnen, die ihrem Dienst treu ist? Dies hängt davon ab, ob wir solche sind, die dazu bestimmt sind, untauglich zu sein, oder ob wir die wahren Gefäße Gottes sind, die Sein Ziel erfüllen. Geschwister, wir müssen laut herausrufen, dass Gott darauf sieht, ob die Gemeinde ihrem Dienst treu ist. Der Dienst der Gemeinde ist Gebet – jedoch keine kleinen Gebete, sondern solche, die für Gott den Weg bereiten. Gott vollbringt zwar Sein Werk, doch die Gemeinde betet zuerst und bereitet den Weg vor, bevor Gott ihn findet. Die Gemeinde muss große Gebete, ernstliche Gebete und starke Gebete darbringen, denn ein Gebet darf vor Gott nicht klein sein. Wenn die Gebete nämlich auf uns, auf unsere persönlichen Schwierigkeiten sowie auf unsere kleinen Gewinne und Verluste zentriert sind, wird es schwierig sein, dem ewigen Willen Gottes einen Weg zu bahnen. Viele Dinge sollten uns dazu bringen, tief zu graben. Doch vor allem sollte uns das Gebet antreiben, zur äußersten Tiefe zu gelangen.

Dass zwei in Harmonie sein sollen, ist kein leeres Wort oder Schlagwort. Wenn wir nicht wissen, was der Leib Christi ist und diesen Grund noch nicht eingenommen haben, wird es nutzlos sein, selbst wenn zweihundert Leute zusammen beten. Kennen wir aber den Leib Christi, stehen auf dem rechten Grund dieses Leibes und verleugnen das Fleisch, bitten wir ferner nichts für uns selbst, sondern ist das unser Anliegen, dass Gottes Wille auf Erden geschehe, dann werden wir sehen, dass unser Gebet in Harmonie geschieht. Ist dies der Fall, dann wird Gott im Himmel unser Gebet auf Erden erfüllen.

Bemerke bitte das kostbare Wort in Vers 18 „ebenso viel.“ Es gibt auch eine kostbare Wendung in Vers 19 „in Betreff jeder Sache.“ Der Herr sagt: „Ebenso viel wie ihr gebunden haben werdet auf Erden, wird im Himmel gebunden sein, und ebenso viel wie ihr gelöst haben werdet auf Erden, wird auch im Himmel gelöst sein.“ Dies bedeutet, dass der Himmel so viel bindet, wie die Erde bindet und so viel löst, wie die Erde löst. Die Kapazität im Himmel wird von der Kapazität auf Erden kontrolliert. Wir sollten nicht fürchten, dass die Kapazität auf Erden zu groß wäre, denn die Kapazität im Himmel ist immer größer. Die Kapazität auf Erden kann der im Himmel niemals gleichkommen. Der Himmel möchte immer mehr binden als die Erde bindet und mehr lösen als die Erde löst. Der Herr sagt, dass alles, was wir auf Erden gebunden haben, im Himmel gebunden sein soll, und was wir auf Erden lösen, im Himmel gelöst sein soll. Das Binden und Lösen dieser Art wird nicht von Einzelnen ausgeführt, sondern es geschieht, wenn „zwei aus euch übereinstimmen auf Erden in Betreff jeder Sache.“ Alles, um was sie bitten, wird ihnen von dem Vater werden, der in den Himmeln ist. Geschwister, Gottes Kraft wird auf ewig größer sein als unsere Kraft. Das Wasser im Wasserspeicher ist immer viel mehr als das Wasser in unserem Wasserhahn; und in der Quelle gibt es allezeit mehr Wasser als in unserem Eimer. Die Kraft im Himmel kann niemals gemessen werden durch die Sicht eines Einzelnen auf Erden.

Zusammen versammelt sein

In Vers 20 sagt der Herr: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in Meinem Namen, da bin Ich in ihrer Mitte.“ Dies ist das dritte und das tiefgründigste Prinzip. Vers 18 ist ein Prinzip, Vers 19 ein weiteres, und Vers 20 stellt ein drittes Prinzip dar. Das Prinzip in Vers 20 ist jedoch umfassender als das in Vers 19. Denn in Vers 19 heißt es: „Wenn zwei aus euch übereinstimmen auf Erden in Betreff jeder Sache, die sie erbitten, sie wird ihnen werden von Meinem Vater in den Himmeln.“ Warum? „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in Meinem Namen, da bin Ich in ihrer Mitte.“ Warum gibt es eine so große Kraft auf Erden? Warum ist das Gebet in Harmonie so mächtig? Warum ist das Gebet von zwei oder drei Personen so mächtig? Es ist mächtig, weil immer dann, wenn wir im Namen des Herrn versammelt sind, der Herr da ist! Dies ist der Grund für unsere Harmonie. Vers 18 beschreibt die Beziehung zwischen der Erde und dem Himmel. Vers 19 erwähnt das Gebet in Harmonie auf Erden, und Vers 20 sagt uns, wie wir diese Harmonie haben können.

Wir sind schon versammelt. Wir wählen es nicht, uns zu treffen; wir sind versammelt. Es besteht ein Unterschied zwischen sich treffen und versammelt sein. Versammelt sein heißt, vom Herrn versammelt sein. Wir kommen nicht von uns aus, sondern der Herr hat uns versammelt. Viele Menschen kommen zur Versammlung, um zu beobachten oder um zuzuschauen. Doch dies wird sicherlich zu nichts führen. Aber zu anderen spricht der Herr und sagt ihnen, dass sie etwas verpassen, wenn sie an jenem Tag nicht kommen. Diejenigen, die der Herr auf diese Weise versammelt hat, sind im Namen des Herrn versammelt; sie kommen um des Namens des Herrn willen. Immer, wenn diese Geschwister zusammen kommen, können sie sagen: „Ich bin hier für den Namen des Herrn und um den Sohn zu verherrlichen. Ich bin nicht hier für mich selbst.“ Wenn alle Geschwister um des Namens des Herrn willen versammelt sind, wird Einheit und Harmonie vorhanden sein. Dem Herrn sei Dank dafür. Wenn du um deiner selbst willen in eine Versammlung kommst, wird es keine Harmonie geben. Wenn du etwas möchtest – aber nicht weil du es möchtest, sondern weil der Herr es möchte, und wenn du etwas abweist – aber nicht weil du es abweist, sondern weil der Herr es abweist, wird Harmonie sein. Gottes Kinder werden vom Herrn in Seinem Namen versammelt. Der Herr sagt: „Da bin Ich in ihrer Mitte.“ Der Herr führt sie in ihrer Mitte. Da der Herr sie führt und erleuchtet, und da Er spricht und Offenbarung gibt, wird alles, was auf Erden gebunden wird, im Himmel gebunden sein und alles, was auf Erden gelöst wird, im Himmel gelöst sein. Dies ist so, weil der Herr das Binden und Lösen zusammen mit der Gemeinde ausführt.

Daher müssen wir lernen, uns vor dem Herrn zu verleugnen. Jedes Mal, wenn Er uns in einer Versammlung zusammenführt, müssen wir lernen, Seine Herrlichkeit zu suchen. Unsere Herzen müssen zu Seinem Namen gewendet werden und das Verlangen haben, dass Sein Name über jeden Namen erhoben und jeder Götze niedergeworfen wird. Wenn wir dies tun, wird Er uns leiten. Geschwister, dies ist kein Gefühl, auch keine Theorie, sondern eine Tatsache. Ist die Gemeinde normal, wird sie am Ende jeder Versammlung wissen, ob der Herr in ihrer Mitte war. Wenn der Herr inmitten der Gemeinde ist, dann wird sie reich und stark sein. In diesen Zeiten kann die Gemeinde binden und lösen. Ist der Herr jedoch nicht in ihrer Mitte, dann kann nichts getan werden. Nur die Gemeinde kann so stark sein; Einzelne können das nie tun.

Möge Gott uns ein tieferes Verständnis verleihen und tiefergehende Lektionen im Gebet geben. Es genügt nicht, nur persönliche Gebete und Gebete für die geistliche Erbauung darzubringen. Es müssen Gebete für den Dienst und das Werk dargebracht werden. Möge der Herr uns mit Kraft aufrechterhalten, damit wir jedes Mal, wenn wir uns versammeln, in unserem Gebet wirken und den Dienst der Gemeinde mit unserem Gebet erfüllen können. Auf diese Weise kann der Herr das vollbringen, was Er vollbringen möchte.

(Der Gebetsdienst der Gemeinde, Kap. 1, S. 7-28)

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