DIE BEDEUTUNG DES WORTES GEIST
IN DER BIBEL UND DIE GRUNDLEGENDE OFFENBARUNG
ÜBER GOTT UND DEN MENSCHEN
IN DER HEILIGEN SCHRIFT

Bibelverse: Hes. 37:1, 5, 9; Joh. 3:5–6; Offb. 11:11; Joh. 3:8; 4:24; 1.Mose 1:2b; Mt. 28:19b; Joh. 14:10–11, 26; 15:26; 10:30; 8:29, 16b; 16:32b; Apg. 10:38; Lk. 4:1a, 18a; 1.Mose 2:7; Spr. 20:27; Sach. 12:1; Jes. 42:5; Hiob 32:8; Hebr. 4:12; 1.Thess. 5:23a; Joh. 4:24; 1.Joh. 4:13; 2.Tim. 4:22a; 1.Kor. 6:17

In dieser Reihe von Botschaften beschäftigen wir uns noch immer mit dem allgemeinen Thema des Christenlebens. Damit wir das Christenleben erfahren können, müssen wir sicherlich Gott, den Herrn, Christus, als den Geist kennen. Ebenso müssen wir wissen, dass wir in uns einen Geist haben, um diesen Geist zu genießen.

Schon von meiner Jugend an liebe ich die Bibel, und ich studiere sie seit Jahren. Ich habe herausgefunden, dass wir die Bibel auf zweierlei Weise studieren können. Der eine Weg ist, sie dem Buchstaben gemäß zu studieren, und der andere ist, sie im Geist zu studieren. Paulus sagte: „Der Buchstabe tötet, aber der Geist gibt das Leben“ (2.Kor. 3:6). Wir wollen das Wort des Herrn aber nicht nach dem Buchstaben, sondern nach dem Geist kennen. Der einzigartige Schreiber der Bibel ist eigentlich der Geist (2.Petr. 1:21; 2.Sam. 23:2). Über die Jahre haben wir zwar viele Botschaften über den Geist als der Vollendung des Dreieinen Gottes herausgebracht, doch wir empfinden noch einmal die Last, das Christenleben von seiner wahren Grundlage aus zu sehen; diese Grundlage des Christenlebens ist der Geist mit unserem Geist.

Das allgemeine Thema dieser Reihe von Botschaften lautet jedoch nicht „Der Geist und unser Geist“, sondern „Der Geist mit unserem Geist.“ Wir benutzen nicht das Bindewort und, sondern das Verhältniswort mit. In Römer 8:16 heißt es: „Der Geist selbst gibt Zeugnis mit unserem Geist.“ Mit ist ein Verhältniswort und ist instrumental. Wenn wir sagen: der Geist und unser Geist, dann ist dies ein zusammengesetztes Subjekt. Doch unser Geist ist nicht das Subjekt und sollte es auch nicht sein. Vielmehr ist er nur der Helfer, denn wenn ich mit dir etwas tue, dann bist du ja nicht das Subjekt, sondern das Instrument. Du bist mein Helfer. Unser Geist ist nicht das Subjekt, sondern der Geist muss das
Subjekt sein.

I. DIE BEDEUTUNG DES WORTES GEIST IN DER BIBEL

A. Die hebräische Entsprechung des Wortes Geist ist ruach
und bezeichnet Geist, Atem oder Wind

In Hesekiel 37 wird das Wort ruach benutzt, um den Geist (V. 1), Atem (V. 5) und Wind (V. 9) zu bezeichnen. Die Art und Weise, wie ruach übersetzt wird, hängt vom Zusammenhang des Satzes oder Abschnittes ab.

B. Die griechische Entsprechung des Wortes Geist ist pneuma
und bezeichnet Geist, Atem oder Wind

Im Neuen Testament kann das griechische Wort pneuma ebenfalls als Geist (Joh. 3:5-6), Atem (Offb. 11:11) oder Wind (Joh. 3:8) übersetzt werden. Wir wissen aus Johannes 3:8, dass pneuma der Wind ist, weil „der Wind bläst.“ Offenbarung 11:11 benutzt auch pneuma, wenn von der Auferstehung der zwei Zeugen, die den Märtyrertod erlitten, gesprochen wird. Es heißt: „Der Atem [pneuma] des Lebens aus Gott kam in sie hinein.“ Einige übersetzen dies auch als „der Geist des Lebens.“ In zweiter Thessalonicher 2:8 heißt es, dass der Herr den Antichrist, den Gesetzlosen, „durch den Hauch Seines Mundes“ schlagen wird. Das Wort Hauch hier ist im Griechischen das Wort pneuma.

II. DIE GRUNDLEGENDE OFFENBARUNG ÜBER GOTT
UND DEN MENSCHEN IN DER HEILIGEN SCHRIFT

Die Bibel ist ein Buch sowohl über Gott als auch über den Menschen. Wir müssen nun in der Heiligen Schrift die grundlegende Offenbarung über Gott und den Menschen sehen.

A. Über Gott

1. „Gott ist Geist“
bezeichnet Gottes Wesen und Substanz

In Johannes 4:24 heißt es: „Gott ist Geist.“ Zu sagen, dass Gott Geist ist, kann man mit der Aussage vergleichen, dass ein Stuhl Holz ist. Holz bezieht sich auf das Wesen, die Substanz des Stuhles. Daher bezieht sich Gott ist Geist nicht auf die Person Gottes, sondern bezeichnet Gottes Wesen und Substanz. Dies wurde ja vom Herrn in Johannes 4 über die Anbetung Gottes zu der Samariterin gesprochen. Um Gott anzubeten, müssen wir daher erkennen, dass der, den wir anbeten, dem Wesen, der Essenz und der Substanz nach Geist ist.

2. „Der Geist Gottes“
besagt, dass der Geist Gott ist

Der Geist Gottes besagt, dass der Geist Gott ist (1.Mose 1:2b). Wendungen wie der Geist Gottes, das Licht Gottes und das Leben Gottes enthalten jeweils Beifügungen. Dies bedeutet, dass der Geist Gott ist, das Licht und das Leben Gott ist. In Gottes Schöpfung war der schaffende Gott der sich bewegende, vorangehende Geist. Ohne der Geist zu sein könnte Gott nichts tun und würde auch nichts tun. Er tut alles als der Geist. In der Bibel ist Gottes Vorangehen in jedem Schritt der vorangehende Geist.

3. „Der Name des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“
bezeichnet die göttliche Dreieinigkeit
und weist darauf hin, dass Gott dreieinig ist.

In Matthäus 28:19 heißt es, dass wir gehen und die Menschen „in den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ hinein taufen sollen. Der Name des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes bezeichnet die göttliche Dreieinigkeit und weist darauf hin, dass Gott dreieinig ist. Er ist zwar ein Gott, aber dennoch drei – der Vater, der Sohn und der Geist.

a. Die Drei der göttlichen Dreieinigkeit
existieren zusammen und ineinander als ein Gott

Die Drei der göttlichen Dreieinigkeit existieren zusammen und ineinander als ein Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit (Joh. 14:10-11, 26; 15:26; 10:30). Daher ist Er der ewige Gott (Ps. 90:1-2). Zu koexistieren heißt, zur gleichen Zeit zusammen zu existieren und koinhärent sein heißt, gegenseitig ineinander wohnen. Der Vater existiert im Sohn und im Geist. Der Sohn existiert im Vater und im Geist. Der Geist existiert im Vater und im Sohn. Dies ist Koinhärenz. In Johannes 14 sagte uns der Herr Jesus selbst, dass Er im Vater, und der Vater in Ihm ist (V. 10-11). Der Herr sagte auch, dass Er mit dem Vater kam, als Er vom Vater kam (Joh. 8:16, 29; 16:32b). Dies bedeutet, dass in Ihm der Vater kommt, wenn Er kommt. Christus kommt mit dem Vater und der Geist kommt mit Christus (Joh. 14:26; 15:26). Diese Drei sind koinhärent. Der Herr Jesus offenbarte auch, dass Sein Sprechen das Wirken des Vaters ist (Joh. 14:10). Daher ist das Sprechen des Sohnes das Wirken des Vaters, und das Vorangehen des Geistes ist das Vorangehen des Sohnes und das des Vaters. Diese Drei koexistieren aber nicht nur, sondern Sie sind auch koinhärent.

b. Sie sind zwar verschieden, aber nicht getrennt

Die Drei der Gottheit sind zwar verschieden, doch nicht getrennt (Joh. 8:29, 16b; 16:32b; Apg. 10:38; Lk. 4:1a, 18a). Da Sie koinhärent sind, können Sie nicht getrennt werden. Sie koexistieren dadurch, dass sie koinhärent sind. Aber es gibt dennoch eine Unterscheidung zwischen Ihnen, denn der Vater ist der Vater, der Sohn ist der Sohn, und der Geist ist der Geist. Diese drei Titel besagen, dass die drei doch unterschiedlich sind, denn wenn der Sohn spricht, dann heißt das, dass der Vater wirkt. Wenn der Geist kommt, dann ist das wirklich das Kommen des Vaters und des Sohnes. Daher sind Sie eins, zwar unterschiedlich, aber nicht getrennt.

Was ich hier darreiche, ist der einfachste und kürzeste Weg, um über die göttliche Dreieinigkeit zu reden. Was ist denn unser Gott? Er ist Geist. Wer ist der Geist? Der Geist ist Gott. Wer sind der Vater, der Sohn und der Geist? Der Vater, der Sohn und der Geist sind die göttliche Dreieinigkeit. Sie sind zwar eindeutig drei, aber doch nicht getrennt, daher sind Sie dennoch eins. Sie koexistieren nicht nur, sondern sind auch koinhärent, Sie sind einer und doch drei.

Nach dem ökonomischen Aspekt der Dreieinigkeit plante der Vater, der Sohn vollbrachte es, und der Geist wendet das auf uns an, was der Sohn gemäß dem Plan des Vaters vollbracht hat. Der Vater vollendete den ersten Schritt Seines Planes, Seiner Ökonomie, indem Er wirkte, um uns zu erwählen und vorherzubestimmen, doch Er tat dies in Christus, dem Sohn und mit dem Geist (Eph. 1:3-5). Nachdem dieser Plan gefasst war, kam der Sohn, um ihn zu vollbringen; doch Er tat dies mit dem Vater (Joh. 8:29; 16:32) und durch den Geist (Lk. 1:35; Mt. 1:18, 20; 12:28). Nachdem der Sohn alles vollbracht hat, was der Vater geplant hatte, kommt im dritten Schritt nun der Geist, um alles das auf uns anzuwenden, was Jener vollbracht hat, doch Er tut dies als der Sohn und mit dem Vater (Joh. 14:26; 15:26; 1.Kor. 15:45b; 2.Kor. 3:17).Während die göttliche Ökonomie der göttlichen Dreieinigkeit ausgeführt wird, bleiben auf diese Weise die göttliche Existenz der göttlichen Dreieinigkeit, sowie Seine ewige Koexistenz und Koinhärenz unangetastet und werden nicht in Frage gestellt. In der göttlichen Ökonomie wirken diese Drei und werden in drei aufeinanderfolgenden Stadien jeweils offenbar. Doch selbst in Ihren ökonomischen Werken und Offenbarwerdungen verbleiben diese Drei dennoch wesensmäßig in Ihrer Koexistenz und Koinhärenz.

B. Über den Menschen

1. Von Gott als ein dreiteiliger Mensch geschaffen

Es ist sehr bedeutsam, dass Gott dreieinig und der Mensch dreiteilig ist. Gott besteht in drei Personen – dem Vater, dem Sohn und dem Geist, und wir Menschen sind dreiteilig und bestehen in drei Teilen – dem Geist, der Seele und dem Leib. Der Mensch wurde von Gott als ein dreiteiliger Mensch erschaffen (1.Mose 2:7).

a. Mit einem Leib, der aus dem Staub der Erde
als dem äußeren Rahmen des Menschen gebildet wurde

In 1. Mose 2:7 heißt es, dass der Herr den Menschen aus dem Staub der Erde bildete. Unser Leib ist unser äußerer Rahmen, der aus dem Staub der Erde gebildet wurde.

b. Mit einem Geist, der aus dem Atem Gottes hervorgebracht wurde
(das gleiche hebräische Wort für „Atem“ in 1. Mose 2:7
wird in Sprüche 20:27 als „Geist“ übersetzt),
als dem innersten Organ des Menschen

Der Mensch wurde von Gott mit einem Geist geschaffen, der als das innerste Organ des Menschen aus dem Atem Gottes hervorgebracht wurde. Ich benutze hier das Wort hervorgebracht, weil der Ursprung unseres Geistes der Atem des Lebens ist. Das hebräische Wort für „Atem“ in 1. Mose 2:7 und für „Geist“ in Sprüche 20:27 ist nicht ruach sondern neshamah. In Sprüche 20:27 heißt es: „Der Geist [neshamah] des Menschen ist eine Leuchte des HERRN.“ Unser Leib ist der Rahmen, und dieser besitzt ein Organ, unseren Geist. Dies ist das höchste Organ in uns und dient hauptsächlich dazu, dass wir Gott berühren können. In Johannes 4:24 heißt es, dass Gott Geist ist, und dass diejenigen die Ihn anbeten, Ihn im Geist anbeten müssen. Wir müssen Gott in unserem Geist anbeten, nämlich dem Organ, um Ihn zu berühren.

c. Mit einer Seele, dem Ergebnis des Atems Gottes,
der in die Nase des aus Staub gebildeten Leibes geatmet wurde,
als dem inneren Sein des Menschen (Person)

Als Gottes Atem in die Nase des aus Staub gebildeten Menschen gehaucht wurde, gab es ein Ergebnis. Dies war die Seele als das innere Sein des Menschen (Person). Wir bestehen nur aus einer Person, und diese ist unsere Seele. Die Bibel erwähnt oft „Seelen“, wenn sie von Personen spricht. 2. Mose 1:5 spricht von siebzig Seelen, welche aus Jakob kamen. Dies waren die siebzig Personen des Hauses Jakobs, welche nach Ägypten hinabzogen. Das Neue Testament bezieht sich auch auf Personen als Seelen (Apg. 27:37). Unsere Seele ist unsere Person. Der äußere Rahmen ist unser Leib, das innere Sein ist unsere Seele, und das innerste Organ ist unser Geist. Du hast einen Rahmen, du bist eine Person, und diese Person in dem Rahmen besitzt ein Organ, welches hauptsächlich zur Berührung Gottes dient.

2. Der Geist des Menschen wurde von Gott geschaffen,
um in einem besonderen Sinn Gottes Vorsatz
bei der Erschaffung des Himmels und der Erde zu vollenden

Der Geist des Menschen wurde von Gott geschaffen, um in einem besonderen Sinn Gottes Vorsatz bei der Erschaffung des Himmels und der Erde zu vollenden (Sach. 12:1; Jes. 42:5; Hiob 32:8). In Sacharja 12:1 heißt es, dass Gott die Himmel ausbreitete, das Fundament der Erde legte und den Geist des Menschen in ihm bildete. Sacharja stellte diese drei Dinge zusammen: Die Himmel, die Erde und den Geist des Menschen. Die Himmel sind für die Erde, die Erde ist für den Menschen, und der Mensch hat einen Geist für Gott. Daher ist das Zentrum der Schöpfung Gottes der Mensch, und das Zentrum des Menschen ist sein Geist.

Ohne die Himmel, welche den Sonnenschein, die Luft und den Regen geben, könnte auf der Erde überhaupt nichts wachsen, und wir könnten nicht leben. Alles Lebendige, Pflanzen, Tiere und die Menschen brauchen Sonnenschein, Luft und Regen, sonst würden sie sterben. Daher sind die Himmel für die Erde. Auch die Erde wurde für die Existenz des Menschen geschaffen, und der Mensch besitzt einen Geist, um Gott zu enthalten. Wir leben auf der Erde mit der Versorgung aus den Himmeln für den Vorsatz, dass wir mit Gott eins seien. Zu diesem Vorsatz schuf Gott in uns ein Organ.

Der Bericht in 1. Mose 1 und 2 teilt uns etwas über Gottes Schöpfung mit. Es heißt dort, dass Gott zuerst die Himmel und danach die Erde mit dem Pflanzenleben und Tierleben schuf. Doch wenn der Bericht zur Erschaffung des Menschen kommt, erwähnt er einen besonderen Punkt, dass nämlich Gott im Menschen aus Seinem Atem des Lebens einen Geist schuf. Dies ist bei der Vollendung des Vorsatzes Gottes in der Schöpfung der Himmel und der Erde etwas Besonderes. Gott schuf die Himmel und die Erde, weil Er den Menschen als Seinen Ausdruck möchte. Damit aber der Mensch Gottes Ausdruck sein kann, braucht er einen Geist, um Gott zu berühren und Gott zu enthalten. Gott schuf die Himmel für die Erde, Gott schuf die Erde für den Menschen, und Gott schuf für den Menschen einen Geist, damit der Mensch Ihn berühren und mit Ihm in organischer Weise eins sein kann.

3. Der Geist des Menschen ist von seiner Seele verschieden

Die Bibel offenbart, dass der Geist des Menschen von seiner Seele verschieden ist (Hebr. 4:12; 1.Thess. 5:23a). Unsere Erfahrung lehrt uns dies auch. Nach unserem Verstand haben wir vielleicht die Empfindung, etwas zu kaufen. Nach unserem Gefühl gefällt es uns wirklich, und wir wollen es haben. Dann entscheiden wir vielleicht nach unserem Willen zu gehen, um es zu kaufen. Somit denkt unser Verstand auf nüchterne Weise darüber nach, unser Gefühl liebt es, und unser Wille beschließt, es zu beschaffen. An diesem Punkt gibt es jedoch tief drinnen etwas anderes, welches uns sagt, es nicht zu kaufen. Das ist unser Geist, der tiefste und innerste Teil unseres Seins, und dies ist die Unterscheidung zwischen der Seele und dem Geist.

Der höchste Teil, der höchste Gipfel und der Höhepunkt eines Menschen ist der Geist. Der tiefste und geringste Teil ist dagegen der Leib. In der Mitte zwischen beiden bef indet sich die Seele. Wenn du durch deinen Leib lebst, wirst du eine niedrige Person. Lebst du jedoch durch deinen Geist, dann wirst du zur am höchsten stehenden Person, zu einer Person auf der höchsten Ebene. Oder vielleicht stehst du in der Mitte, dann bist du wohl ziemlich logisch, erkenntnisreich und vernünftig, das heißt, dass du nach deiner Seele lebst. Dann bist du weder hoch noch niedrig, sondern eben in der Mitte.

Lebst du durch den Leib,dann lebst du wie ein Tier, doch wenn du durch den Geist lebst, bist du ein echter Heiliger. Jeder Gläubige sollte ein Heiliger sein, der durch den Geist lebt; doch wenn du durch die Seele lebst, bist du nur ein Edelmann, wie etwa ein Jünger des Konfuzius. Dann bist du sehr logisch, vernünftig und voller Erkenntnis. Ein Edelmann ist ja ein logischer, vernünftiger Mensch.Wenn du zum Beispiel ohne Grenzen nach dem Begehren und der Lust des Fleisches, des Leibes, zornig wirst, dann bist du wie ein Tier. Wenn du zwar zornig wirst, doch deinen Zorn durch deine Logik und deine Vernunft einschränkst, dann bist du ein Edelmann in der Seele.Wenn du aber deinen Zorn zügelst, indem du deinen Geist übst, dann bist du ein Heiliger.

C. Gott ist Geist, damit der Mensch Ihn berührt und empfängt

Gott ist Geist, damit der Mensch Ihn berührt und in sich hinein empfängt, und der Mensch hat einen Geist, um Gott zu berühren und Ihn zu enthalten, damit Gott und Mensch eine organische Einheit bilden können (Joh. 4:24; 1.Joh. 4:13; 2.Tim. 4:22a; 1.Kor. 6:17). Wäre Gott nicht der Geist, dann könnte Er mit uns keine Verbindung aufnehmen, und wir könnten Ihn nicht berühren. Gott der Vater ist die Quelle, Gott der Sohn ist der Flusslauf, und Gott der Geist ist der Strom, um uns zu erreichen (2.Kor. 13:14). Daher ist der Geist die göttliche Dreieinigkeit, die den Menschen erreicht. Gott erreicht uns im Sohn als der Geist. In Epheser 2:18 heißt es: „Denn durch Ihn haben wir beide den Zugang in einem Geist zum Vater.“ Der Geist ist der Zugang, damit wir Gott berühren, Gott empfangen und Gott enthalten können.

Dies ist deshalb so, damit wir und Gott eine organische Einheit bilden können. Unsere Einheit mit Gott ist nicht so wie etwa die Einheit in den heutigen amerikanischen Gewerkschaften. Jene Einheit beruht auf der Organisation und Koexistenz, doch unsere Einheit mit Gott ist organisch. Es ist eine Einheit nicht nur der Koexistenz, sondern auch der  Koinhärenz. Heute sind wir mit Gott koinhärent. Er lebt in uns, und wir leben in Ihm. In Johannes 15 sagte der Herr: „Bleibt in Mir und Ich in euch“ (V. 4a). Die Verse 1. Johannes 4:15 und 16 handeln davon, dass Gott in uns bleibt, und dass wir in Gott bleiben. Dies ist ein gegenseitiges Wohnen, und dies ist Koinhärenz. Erst nachdem wir wiedergeboren sind, und Gott als unser Leben und unsere Natur in uns ist, sind wir auf organische Weise eine Einheit mit Gott. Diese Einheit ist Koinhärenz, nämlich ein gegenseitiges Wohnen ineinander. Dies ist die Offenbarung der Bibel über Gott und den Menschen. Wir alle müssen Ihn und auch uns selbst bis zu einem solchen Ausmaß erkennen.

(Der Geist mit unserem Geist, Kap. 1)

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