DER NEUE BUND (1)
Bibelvers: Mt. 26:28
Heute wollen wir von Gottes Gnade sprechen und davon, wie sie im Neuen Bund offenbar gemacht wird. Heutzutage verstehen viele die Bedeutung des Neuen Bundes nicht. In ihnen hat der Neue Bund keinerleiWirkung. Für diese Konferenz habe ich mich zu Gott gewandt und Ihn gebeten, mir die Botschaft zu geben, die ich verkündigen soll. Meine erste Last war der Neue Bund. Seitdem ist diese Botschaft in mir fester und fester geworden. Sie enthält eine zentrale Wahrheit, die der Herr uns anvertraut hat. Unsere heutige Botschaft wird vom Neuen Bund handeln.
Jeder Christ, ob Mitarbeiter oder nicht, ob Anfänger oder fortgeschritten, muss wissen, was der Neue Bund in der Erfahrung bedeutet. Es ist leider so, wenn ihr zehn Christen nach der Bedeutung des Neuen Bundes fragt, werden wahrscheinlich neun von ihnen keine Antwort geben können. Versucht es selbst. Der Neue Bund ist die Grundlage von allem. Die Sünden werden uns vergeben,
weil es den Bund gibt. Wir haben die Kraft, Gott zu gehorchen und in rechter Weise ein Zeugnis zu sein, weil wir den Bund haben.Wir danken Gott, dass dieser Bund nicht unser, sondern Gottes Bund ist. Wegen des Bundes, den Gott geschlossen hat, ist es möglich, dass uns die Sünden vergeben werden und wir die Kraft besitzen, Gott zu gehorchen, ein Zeugnis zu sein und das zu tun, was Er uns anvertraut hat. Außerdem können wir in Seinem Bund ruhen.
Wenn ein Schneider nicht geschickt ist im Umgang mit Nadel und Schere oder wenn er sie noch nicht einmal kennt, kann er kein Schneider sein. Wenn ein Tischler Säge und Meißel nicht benutzen kann, kann er kein Tischler sein. Wenn ein Koch nicht weiß, wie man ein Gericht zubereitet, kann er kein guter Koch sein. Genauso wird ein Christ nicht in der Lage sein, den Vorsatz Gottes auszuführen, wenn ihm der Neue Bund in der Erfahrung fremd ist. Es wäre völlig unmöglich.
Doch eines tröstet uns: obwohl der Neue Bund eine Wahrheit ist, die viele vergessen haben, wird gegen sie kein Widerstand geleistet. Viele Wahrheiten sind nicht falsch, aber man leistet ihnen Widerstand, andere werden zwar verstanden, jedoch geraten sie in Vergessenheit. DieWahrheit über den Neuen Bund wird zwar sehr schnell vergessen, jedoch nicht abgelehnt. Dies tröstet uns ein wenig.
Manche sagen, die Bibel würde aus dem Neuen und dem Alten Testament bestehen. Sie kann jedoch genauer gesagt nicht als das Neue und das Alte Testament bezeichnet werden. Die Begriffe Neues Testament und Altes Testament sind eine Erfindung der Reformation. Das war nicht der ursprüngliche Name der Bibel. Eigentlich ist das Neue im Alten Testament enthalten und das Alte Testament im Neuen. Der Herr Jesus hat die Bibel die „Schrift“ genannt und sagte immer: „die Schrift sagt“. Wir haben diesen Brauch übernommen und nennen sie das Alte und das Neue Testament. Obwohl es nicht sehr gut ist, die Bibel das Alte und das Neue Testament zu nennen, haben die Reformatoren jedoch etwas Licht in die Sache gebracht, indem sie den Neuen vom Alten Bund unterschieden.
Es gab einmal einen berühmten Engländer, der „die süßeste Seele der Welt“ genannt wurde. Was ihn besonders auszeichnete, waren seine Briefe. Er schrieb einmal in einem Brief:
Satan mag viel Wasser haben, aber ich habe das Feuer. Wenn wir in der Luft kämpfen, werden das Wasser und das Feuer aufeinander stoßen, und es wird wie ein Donner sein. Ich werde gar keine Angst haben, weil ich weiß, dass das Feuer Christus gehört. Solange ich das Feuer in Seine Hand gebe, wird Er dafür verantwortlich sein, die Kohle am Brennen zu halten.
So geht man mit Christus auf der Grundlage des Bundes um. Er bettelte nicht, und er betete nicht. Es gab kein Kämpfen und kein Streben. Er hatte absolutes Vertrauen und fürchtete sich überhaupt nicht. Auch als der Kampf wie ein Donner wurde, hatte er noch immer keine Angst. Er wusste, dass Christus für das Feuer und für alles andere verantwortlich war. Dieser Bruder kannte die Bedeutung eines Bundes.
Mr. A. M. Toplady, der das Lied „Fels des Heils, geöffnet mir“ schrieb, hatte mehr als zehn Jahre lang Lungentuberkulose. Als er sehr krank war, schrieb er ein Lied, wo es in einer der Strophen heißt:
Die Ruhe in der Treue des Herrn –
Wie süß ist sie!
Denn Seine Liebe ist wahrlich wunderbar.
Die Ruhe im gnädigen Bund des Herrn –
Wie süß!
Auf Seinen Bund ist für immer Verlass.
Leider wissen viele nicht, wie man ein Leben durch die Treue und den Bund des Herrn auf Erden führt. Obwohl wir wissen mögen, dass die Gnade des Herrn genügt und dass Seine Liebe unser Herz zufrieden stellen kann, gibt es trotzdem noch etwas anderes, was wir nicht kennen, nämlich Gottes Treue und Seinen Bund. Heute will ich über Gottes Treue und den Bund sprechen. Der oben erwähnte Bruder zeigt uns, dass wir nicht nur in Gottes Liebe, sondern auch in Seinem Bund ruhen können.
WAS IST EIN BUND?
Jeder von uns weiß, dass die Bibel das Wort Gottes ist. Gottes Wort offenbart, dass die Gnade drei Dinge beinhaltet: Verheißungen, Tatsachen und Bündnisse. Im Wort Gottes gibt es auch Gebote, Lehren, Gesetze und Verkündigungen. Aber was Sein Wort betrifft, beinhaltet die Gnade drei Dinge: Verheißungen, Tatsachen und Bündnisse.
Wenn wir die Bedeutung eines Bundes kennen wollen, müssen wir uns zuerst über die Bedeutung einer Verheißung und einer Tatsache im Klaren sein. Wir m üssen auch den Unterschied zwischen einer Verheißung und einer Tatsache kennen, und wir müssen wissen, was ein Bund, eine Verheißung und eine Tatsache gemeinsam haben. Nachdem wir die Bedeutung eines Bundes kennen, wollen wir einen Schritt weiter gehen, um zu sehen, was der Neue Bund ist.
Im Wort Gottes gibt es zwei Aspekte. Ein Aspekt ist das, was Er dem Menschen gibt, und der andere ist das, wofür der Mensch verantwortlich ist.
WAS IST GNADE?
Gnade ist, wenn Gott uns etwas gibt und nicht, wenn wir Gott um etwas bitten. Wenn Gott etwas von uns fordert, umfasst das eine Lehre, ein Gebot, ein Gesetz usw. All dies spricht von dem, was Gott vom Menschen fordert und ist nicht Gnade. Gnade heißt: Gott gibt uns etwas, Gott will uns etwas geben und Gott tut etwas für uns. Im Wort Gottes hat die Gnade drei Aspekte: 1. Die Verheißungen, die Gott gibt, 2. die Tatsachen, die Gott für uns vollbracht hat und 3. die Bündnisse, die Gott mit uns schließt; sie enthalten das, was Er auf jeden Fall tun wird.
A. Die Verheißungen Gottes
Eine Verheißung unterscheidet sich grundlegend von einer Tatsache; genauso, wie es auch Unterschiede zwischen einer Verheißung, einer Tatsache und einem Bund gibt. Eine Verheißung bezieht sich auf die Zukunft und eine Tatsache auf die Vergangenheit. Eine Verheißung ist etwas, was man zu tun gedenkt, während eine Tatsache bereits vollbracht worden ist. Eine Verheißung ist das, was Gott für den Menschen tun will, während eine Tatsache das ist,was Gott für denMenschen schon vollbracht hat. Eine Verheißung bedeutet Folgendes: „Wenn du das und das tust, werde ich das und das tun“, während eine Tatsache das ist, was Gott in Seiner Gnade für uns bereits vollbracht hat, nachdem Er unsere Kraftlosigkeit und unsere Unfähigkeit voranzugehen erkannt hatte. Nachdem Gott die Tatsachen vollbracht hatte, teilte Er uns durch die Bibel diese Tatsachen mit.
Wir wollen ein paar Beispiele geben, um den Unterschied zwischen einer Verheißung und einer Tatsache aufzuzeigen. Nehmen wir einmal an, dass ihr sehr arm seid, und eure Familie ist nicht gut versorgt. Ein Freund sieht euer Leid und sagt, dass er in drei Tagen einen Diener schicken werde, um euch tausend Mark zu bringen. Was ist das? Eine Verheißung. Was ist dann eine Tatsache? Wenn euer Freund eure Armut sieht und tausend Mark auf ein Konto unter eurem Namen hinterlegt. Wenn ihr das Geld braucht, könnt ihr es jederzeit haben und mit eurem Siegel oder eurer Unterschrift von diesem Konto abheben. Dies ist eine Tatsache. Das, was euer Freund euch gegeben hat, ist zweifellos zur Tatsache geworden. Eine Verheißung ist etwas, was in der Zukunft geschehen soll, während eine Tatsache schon geschehen ist. Ihr müsst sie nicht mehr vollbringen. In der Bibel können wir viele Beispiele von derartigen Worten finden. Es gibt darin Tausende von Verheißungen und gleichzeitig zahlreiche Tatsachen, die Gott für uns vollbracht hat.Wenn Gott sagt, dass Er etwas tun will und es dann auch tut, dann ist das eine Verheißung. Wenn Gott sagt, dass Er etwas getan hat und dem ist so, dann ist das eine Tatsache. Die Verheißungen Gottes haben Bedingungen. Wenn wir die Bedingungen erfüllen, empfangen wir das, was verheißen wurde. Doch wenn etwas eine göttliche Tatsache ist, dann existiert es bereits. Es besteht keine Notwendigkeit, irgendeine Bedingung zu erfüllen; wir müssen nur an die Tatsache glauben. Nun betrachten wir zunächst einmal einige Verheißungen.
„ ,Ehre deinen Vater und deine Mutter‘ – das ist das erste Gebot mit Verheißung – ,damit es dir wohlgehe und du lange lebst auf der Erde‘ “ (Eph. 6:2–3). Hier sehen wir eines: Gott verspricht, dass es uns wohlgehen kann und dass wir lange auf der Erde leben können. Aber heißt das, dass es jedem wohlgehen und dass jeder lange auf der Erde leben kann? Nein. Nicht jedem kann es wohlgehen und nicht jeder kann lange leben. Es kann nur denen wohlgehen, die ihre Eltern ehren, und nur sie können lange leben. Darum hat diese Verheißung eine Bedingung. Die meisten Verheißungen haben eine Bedingung. Gott liebt es, wenn Er sieht, dass es den Menschen wohlgeht und sie lange leben. Aber nicht jedem kann es wohlgehen, und nicht jeder kann lange leben, weil nicht jeder die Bedingung erfüllt.Wenn ihr diese Bedingung nicht erfüllt, wird sich für euch diese Verheißung auch nicht erfüllen. Wenn ihr diese Bedingung nicht erfüllt, werdet ihr diese Verheißung auch nicht empfangen. Es gibt in der Bibel einige Verheißungen mit und andere ohne Bedingungen. Ich meine damit nicht, dass Gott untreu wird. Vielmehr wird sich für den Menschen, der diese Bedingung nicht erfüllt, die Verheißung auch nicht erfüllen.
„Gepriesen sei der HERR, der Seinem Volk Israel Ruhe gegeben hat, nach allem, was Er geredet hat! Nicht ein einziges Wort ist dahingefallen von all Seinen guten Worten, die Er durch Seinen Knecht Mose geredet hat“ (1.Kön. 8:56).
„Und nun, HERR, Gott, möge sich Dein Wort an meinen Vater David als zuverlässig erweisen!“ (2.Chr. 1:9).
„Nach der Zahl der Tage, die ihr das Land ausgekundschaftet habt, vierzig Tage, je einen Tag für ein Jahr, sollt ihr vierzig Jahre lang eure Sünden tragen, und ihr sollt erkennen, was es ist, wenn Ich Mich abwende“ (4.Mose 14:34). Nach dem Grundtext kann der Ausdruck „wenn Ich Mich abwende“ als „Ich habe Meine Verheißung
aufgegeben“ übersetzt werden.
„Denn nicht durch Gesetz wurde Abraham oder seiner Nachkommenschaft die Verheißung zuteil, dass er der Welt Erbe sein sollte, sondern durch Glaubensgerechtigkeit. Wenn nämlich die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube zunichte gemacht und die Verheißung aufgehoben“ (Röm. 4:13–14). In diesem Vers wird gesagt, dass es die Möglichkeit gibt, die Verheißung aufzuheben, wenn ein Mensch das Gesetz hält.
„Und diese alle, die durch den Glauben ein Zeugnis erhielten, haben die Verheißung nicht erlangt“ (Hebr. 11:39). In diesen Versen können wir viele Prinzipien hinsichtlich der Verheißungen erkennen. 1. Eine Verheißung erfordert, dass man Gott um dessen Erfüllung anf leht. Eine Verheißung erfordert Gebet und dass ihr darum bittet, dass die Verheißung in euch erfüllt wird. Dies sehen wir nicht nur in der Bibel, sondern auch in der Erfahrung vieler Christen. Oft empfängt man Gottes Verheißungen nicht, weil man nicht betet. 2. Eine Verheißung erfordert nicht nur, dass man Gott um dessen Erfüllung bittet, sondern auch die Bedingungen müssen erfüllt werden, bevor sich die Verheißung erfüllen kann. Wenn man die Bedingungen nicht erfüllt, wird die Verheißung aufgehoben. Warum wurden zwei Millionen Israeliten davon abgehalten, Kanaan zu betreten? Warum kamen von den Israeliten, die Ägypten verließen, schließlich nur zwei lebend und zwei tot in Kanaan hinein? Gott ließ die Israeliten vierzig Jahre lang in der Wüste wandern, weil Sie Gott in Kadesch-Barnea nicht gehorcht hatten. Dies zeigt, dass Gott Seine Verheißung aufhob. Daran erkennen wir, dass eine Verheißung Gebet erfordert. Wenn wir der Verheißung gegenüber nicht treu sind und die Bedingungen nicht erfüllen, die ja erfüllt werden müssen, kann die Verheißung aufgehoben werden. Eine Verheißung muss entsprechend den Bedingungen Gottes erfüllt werden, sonst wird sie aufgehoben. 3. Nicht nur die Sünde kann Gottes Verheißung aufheben. In Römer 4 heißt es, dass die Verheißung ebenso aufgehoben wird,wenn wir irgendetwas getrennt von Gott mit der Energie des Fleisches tun oder ausführen. 4. Es gibt eine weitere Gruppe von Menschen, die gebetet, nicht gesündigt und nichts getrennt von Gott durch die Energie des Fleisches getan haben; sie haben beispielsweise nicht versucht, Gutes zu tun oder das Gesetz zu halten. Doch sie haben die Verheißung noch nicht empfangen, weil es noch nicht an der Zeit ist. Sie müssen eine gewisse Zeit warten, bevor sie das Empfangen können, was verheißen worden ist.
Wie kann Gottes Verheißung in uns erfüllt werden? Jedes Mal, wenn wir im Wort Gottes eine Verheißung sehen, müssen wir vor Gott Zeit verbringen, um zu beten, bis Sein Geist in uns aufsteht und wir zu der tiefen Erkenntnis kommen, dass diese Verheißung für uns persönlich ist. Eine Verheißung ohne jede Bedingung können wir sofort empfangen, indem wir Glauben üben und diese Verheißung so betrachten, als gehöre sie uns schon und indem wir glauben, dass Gott nach Seiner Verheißung handeln wird.Weil Er es verheißen hat, wird Er es gewiss erfüllen. Er wird das erfüllen, was Er in uns verheißen hat. Auf der Grundlage dieses Glaubens können wir Gott dann loben und danken. Wenn eine Verheißung eine Bedingung hat, müssen wir die Bedingung erfüllen, ihr gehorchen und mit der Angelegenheit gemäß den erforderlichen Bedingungen umgehen. Danach sollten wir im Gebet zu Gott kommen und ihn bitten, Seine Verheißung nach Seiner Treue und Gerechtigkeit in uns zu vollbringen. Wir sollten auf diese Weise beten, bis der Glaube in uns aufsteht. Wenn dies geschieht, brauchen wir nicht mehr zu beten, weil wir wissen, dass Gott unser Gebet erhört hat.Wir können anfangen, Gott zu loben und zu danken, denn bald werden wir sehen, wie Gottes Verheißungen in uns tatsächlich erfüllt werden.
B. Tatsachen
Das Wort Tatsache steht nicht in der Bibel, aber in Wirklichkeit gibt es darin viele vollbrachte Tatsachen. Eine Tatsache kann auch als ein vollbrachtes Werk bezeichnet werden. Es ist vielleicht eher verständlich, wenn man es auf diese Weise ausdrückt. Was ist der Unterschied zwischen einer Tatsache und einer Verheißung? Was ist eine Tatsache? Der Tod Jesu Christi am Kreuz ist eine Tatsache. Das Kommen des Heiligen Geistes ist auch eine Tatsache. Sind dies Verheißungen? Genau genommen sind sie nicht mehr Verheißungen. Im Alten Testament waren sie Verheißungen. Jetzt sind sie aber zu Tatsachen geworden. Im Alten Testament verhieß Gott, dass der Herr Jesus von einer Frau unter dem Gesetz geboren werden würde und Er die Menschen, die unter dem Gesetz sind, erlösen würde. Diese Verheißung ist bereits erfüllt worden. Einige der Verheißungen im Alten Testament sind bereits vollbrachte Tatsachen geworden. Können wir niederknien und Gott bitten, den Herrn Jesus wieder für uns sterben und uns wieder erlösen zu lassen? Nein, das können wir nicht! Aber ich habe viele Menschen gehört, die auf diese Weise beten. Salomo betete, dass Gott in ihm das erfüllen und vollbringen möge, was Er David verheißen hatte. Aber er musste Gott nicht bitten, ihn zum König zu machen, denn er war schon König. Das wäre töricht gewesen. Die Kreuzigung des Herrn Jesus ist ein für alle Mal vollbracht worden! Das Kommen des Heiligen Geistes ist ein für alle Mal vollbracht worden. Es ist nicht notwendig, weiter zu beten und zu flehen.
Außerdem hat Gott noch viel mehr in Christus vollbracht. Das alles ist zur Tatsache geworden. Die Bibel zeigt uns, dass vieles, was das Leben und die Göttlichkeit betrifft, in Christus vollbracht worden ist. Dies ist alles schon vollbracht, und deshalb sind es Tatsachen. Was Gottes Verheißungen betrifft, müssen wir beten. Wenn wir nicht beten, verpassen wir Sie, weil Gott dann nicht handeln wird, um Seine Verheißungen zu vollbringen. Aber ist es nicht so, dass die göttlichen Tatsachen – das,was von Jesus Christus vollbracht worden ist – in uns nicht erfüllt werden, wenn wir nicht beten? Nein. Tatsache ist Tatsache. Es ist nicht mehr notwendig, noch einmal darum zu bitten oder Gott anzuf lehen, es zu vollbringen. Wir müssen nur glauben, dass es wahr ist und es so anwenden, als wäre es Wirklichkeit. Das Wort Gottes zeigt uns, dass sogar ein sterbender Sünder sofort wiedergeboren und gerettet werden kann, wenn er an Gottes Wort glaubt und Seine Tatsachen akzeptiert. Das ist möglich, weil das Erlösungswerk Christi vollbracht worden ist. In der Bibel bittet uns Gott niemals, etwas zu tun, was Er schon als vollbrachte Tatsache sieht. Wir müssen nur einen einfachen Schritt tun: glauben.
Eine Verheißung ist etwas anderes. Eine Verheißung kann verschoben werden, eine Tatsache nicht.Wir können nicht einerseits eine göttliche Tatsache empfangen und andererseits sagen, dass Gott uns erst nach fünf Jahren das gibt, was wir wollen. Das, was Gott vollbracht und uns in Christus gegeben hat, kann uns nicht bis zu einem späteren Zeitpunkt vorenthalten werden. Sogar Gott selbst kann uns Seine Tatsachen nicht vorenthalten oder zögern, sie uns zu geben. Jedes Vorenthalten oder jeder Aufschub stehen im Widerspruch zur Tatsache.
Freunde, die Erlösung Christi und das Kommen des Heiligen Geistes sind nicht die einzigen Tatsachen; sogar vieles, was wir täglich vergeblich zu lösen versuchen, sind Tatsachen. Was diesen Punkt betrifft, können wir in Epheser 2:1–10 lesen: „Auch euch hat Er auferweckt, die ihr tot wart in euren Vergehungen und Sünden, in denen ihr einst wandeltet gemäß dem Zeitlauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten der Macht der Luft, des Geistes, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt. Unter diesen hatten auch wir einst alle unseren Verkehr in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten und von Natur Kinder des Zorns waren wie auch die anderen. Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, hat um Seiner vielen Liebe willen, womit Er uns geliebt hat, auch uns, die wir in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht – durch Gnade seid ihr errettet! Er hat uns mitauferweckt und mitsitzen lassen in der Himmelswelt in Christus Jesus, damit Er in den kommenden Zeitaltern den überragenden Reichtum Seiner Gnade in Güte an uns erwiese in Christus Jesus. Denn aus Gnade seid ihr errettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. Denn wir sind Sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott vorher bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.“ „Auch uns, die wir in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht … mitauferweckt und mitsitzen lassen in der Himmelswelt in Christus Jesus.“
Geschwister, in den Versen 5–6 wird das Wort „mit“ dreimal verwendet. Sind diese Worte Gottes Verheißungen oder göttliche Tatsachen? Gott hat nicht gesagt, dass wir Gutes tun und die Welt überwinden sollen, bevor wir auferweckt werden und auffahren können. Er sagte, dass Er, als Er Christus aus dem Tod auferweckte, auch uns auferweckt hat. Als Er Christus auffahren ließ, hat Er auch uns auffahren lassen. Dies sind alles vollbrachte Tatsachen. Kann irgendjemand von uns Gott bitten, ihn aufzuerwecken und ihn mit Christus auffahren zu lassen? Nein. Es ist nicht notwendig. Wenn du mit Christus verbunden worden bist, bist du schon auferweckt und aufgefahren. Es gibt hier nichts mehr zu erbitten. Wenn das eine Verheißung gewesen wäre, wäre es vielleicht noch notwendig gewesen zu bitten. Aber da es eine Tatsache ist, ist es nicht notwendig zu bitten und zu beten. Wir sollten diesen Punkt stets beachten. Viele können zwischen den göttlichen Tatsachen und Gottes Verheißungen nicht unterscheiden. Sie glauben, sie müssten bitten, um die Tatsachen zu empfangen. Aber was ist die Folge eines solchen Bittens? Je mehr sie beten, desto mehr verlieren sie ihren Glauben; sie beten ihren Glauben weg. Wir müssen nur die göttlichen Tatsachen anwenden. Man muss nur anwenden, nicht mehr bitten.
Gott hat uns gezeigt, dass die Tatsachen, die Er uns gegeben hat, bereits vollbracht sind; es ist nicht mehr notwendig, darum zu bitten. Unser Tod, unsere Auferstehung und unsere Auffahrt mit Christus sind vollbrachte Tatsachen. Wir müssen Gott nicht bitten, uns heute ein auferstandenes und aufgefahrenes Leben zu geben.Wenn wir bitten, wird Gott antworten: „Du hast das auferstandene und aufgefahrene Leben schon empfangen.“ Kein Christ hat ein Leben empfangen, das nicht das auferstandene und aufgefahrene Leben wäre.Wenn wir glauben, dass wir nur durch Bitten empfangen können, kennen wir noch nicht Gottes vollbrachte Werke. Eine Verheißung ist etwas, was Gott uns geben will, während eine Tatsache etwas ist, was Gott uns schon gegeben hat. Eine Verheißung ist das Wort, das Gott uns gibt, wenn wir in Schwierigkeiten sind und Ihn um Hilfe bitten.Wir können uns an diese Worte der Verheißung halten und Seine Hilfe empfangen. Tatsachen sind all die Dinge, die das Leben und die Göttlichkeit betreffen und die Gott uns schon in Christus gegeben hat. Sie sind Gottes vollbrachte Werke. Weil Gott sie uns gegeben hat, müssen wir sie nicht suchen.Wir müssen sie nur anwenden. Halleluja! Herrliche Tatsachen! Vollbrachte Tatsachen! All die Tatsachen, die Christus vollbracht hat, gehören uns.
Wenn wir die Bibel lesen, müssen wir den Unterschied zwischen Gottes Verheißungen und Seinen Tatsachen kennen. Jedes Mal, wenn wir über Gottes Gnade lesen – wie Gott für uns gewirkt hat – müssen wir fragen, ob dies eine Verheißung oder eine Tatsache ist. Wenn es eine Verheißung ist, sollten wir ihre Bedingungen erfüllen und viel beten, bis Gott uns innerlich versichert, dass die Verheißung für uns ist. Wir werden glauben, dass Gott unsere Gebete erhört hat und Ihn spontan loben. Obwohl Gottes Verheißung vielleicht nicht sofort erfüllt wird, können wir durch den Glauben sagen, dass sie schon in unserer Hand ist.
Was sollten wir tun, wenn es eine Tatsache ist? Sollten wir Gott bitten, sie wieder zu vollbringen? Sollten wir Gott bitten, sie wieder zur Wirklichkeit zu machen? Sollten wir Gott bitten, sie uns wiederzugeben? Wenn wir zu Gott beten: „Gott, lass mich mit Christus auferstehen und mit Christus auffahren,“ wird Gott sagen: „Du bist schon mit Christus auferstanden und mit Ihm aufgefahren.“ Alle Tatsachen in der Bibel sind von Gott schon vollbracht worden. Alle göttlichen Tatsachen sind schon getan und können nicht noch einmal vollbracht werden. Wenn wir eine Tatsache sehen, können wir sofort Glauben üben und Gott danken, indem wir sagen: „Gott, es ist so. Die Sache ist erledigt.“ Wir müssen glauben, dass unser Leben der Tatsache entspricht und sollten anfangen, der Tatsache entsprechend zu leben. Durch eine solche Praxis beweisen wir unseren Glauben. Gott sagt, dass wir schon auferweckt und aufgefahren sind. Wir müssen Gott nicht mehr bitten, uns auferstehen oder auffahren zu lassen. Wir sollten glauben, dass wir tatsächlich auferstanden und aufgefahren sind und Gott danken, dass wir auferstanden und aufgefahren sind. Der Welt und Satan gegenüber sollten wir die Haltung einnehmen, dass wir bereits auferstanden und aufgefahren sind. Wir sollten nicht die Haltung einnehmen, dass wir hoffen aufzuerstehen oder aufzufahren, sondern dass wir schon auferstanden und aufgefahren sind.
Wenn wir die Bibel lesen, sollten wir sehr darauf achten, die göttlichen Tatsachen zu entdecken und unseren Glauben bei jeder einzelnen Tatsache zu üben und zu glauben, dass diese Tatsachen nach der Bibel bereits vollbracht worden sind.Wenn wir dies tun, wird unser geistliches Leben um vieles reicher sein. Wenn wir nicht glauben können, müssen wir ehrlich zugeben, dass unser Herz böse ist und dass wir ein böses Herz des Unglaubens haben. Wir sollten Gott bitten, Er möge sich unser erbarmen und uns dieses Herz des Unglaubens wegnehmen. Obwohl Gott viele Tatsachen für uns vollbracht hat, fehlt uns aus Mangel an Glauben leider die Erfahrung.
Wir können Römer 6:6 als ein anderes Beispiel nehmen. „Da wir dies erkennen, dass unser alterMensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen.“ Dieser Vers spricht von drei Dingen: der Sünde, dem alten Menschen und dem Leib der Sünde. Die Sünde ist der Meister, der alte Mensch das Selbst, das gerne mit der Sünde eins ist, und der Leib ist die Marionette des alten Menschen, welche die Sünde äußerlich ausübt. Die Sünde ist der Meister in uns, der den alten Menschen lenkt und veranlasst, dass der alte Mensch den Leib zur Sünde führt. Darum, wenn ein Mensch sündigt, sollte er nicht nur den Teufel oder die innere Sünde verantwortlich machen. Er sollte vielmehr den alten Menschen – sich selbst – verantwortlich machen. Wir haben die Sünde in uns. Die Sünde ist das, was wir oft die sündige Natur nennen. Der alte Mensch steht für alles, was von Adam kommt. Der alte Mensch folgt der Führung der Sünde und veranlasst den Leib zum Sündigen. Der Leib ist nur der äußere Sklave. Einige haben gemeint, man würde von der Sünde befreit, indem man die Wurzel der Sünde innerlich ausrottet. Andere haben gedacht, den Leib der Sünde äußerlich zu unterdrücken, würde sie von der Sünde befreien. Aber Gottes Werk ist völlig anders als das des Menschen. Er macht mit dem alten Menschen ein Ende. Als der
Herr Jesus am Kreuz starb, hat Gott auch uns dort mitgekreuzigt. „Unser alter Mensch ist mitgekreuzigt worden“ (6:6). Genauso, wie der Herr Jesus gekreuzigt wurde, wurden auch wir mitgekreuzigt. Gott hat mit unserem alten Menschen ein Ende gemacht. Oft wollen wir alleine gegen den alten Menschen vorgehen. Aber in der Erfahrung stellen wir fest, dass der alte Mensch immer noch lebt. Gott sei Dank, der Herr Jesus hat den alten Menschen schon gekreuzigt. Gott hat das Auferstehungsleben Christi in uns hineingegeben. Dies ist unser neuer Mensch. Die Sünde hat sich nicht verändert und der Leib der Sünde auch nicht. Gott hat vielmehr den alten Menschen gekreuzigt, und der neue Mensch ist jetzt in uns. Weil der alte Mensch gekreuzigt ist und der neue Mensch hier ist, können wir neue Hoffnungen, neue Wünsche, neue Neigungen und neue Gedanken haben. Obwohl die Sünde mächtig bleibt, kann sie den Leib nicht mehr lenken. Es ist, als ob der Leib ohne Beschäftigung wäre. „Abgetan“ im Grundtext beinhaltet „ohne Beschäftigung sein.“ Als Gott unseren alten Menschen mit dem Herrn Jesus kreuzigte, verlor der Leib der Sünde die Beschäftigung. Weil der alte Mensch verschwunden ist, haben der prahlerische Mund, die voreilige Hand und die umherschweifenden Augen alle keine Beschäftigung mehr. Infolgedessen sind wir nicht mehr Sklaven der Sünde.
Manche haben gesagt, dass der Leib uns geschadet habe, ernsthaft geschadet; darum sollten wir den Leib unterdrücken. Andere haben gesagt, dass die Wurzel der Sünde uns geschadet habe, ernsthaft geschadet; darum sollten wir die Wurzel der Sünde ausrotten. Aber Gott sagt das nicht. Gott hat weder mit der Wurzel der Sünde noch mit dem Leib der Sünde ein Ende gemacht, sondern mit dem alten Menschen, indem Er ihn mit dem Herrn Jesus gekreuzigt hat. Infolgedessen ist der Leib der Sünde ohne Beschäftigung, und die Sünde ist nicht mehr der Herr. Die Wurzel der Sünde und der Leib der Sünde existieren immer noch. Obwohl die Wurzel der Sünde immer noch versucht, uns zu verführen, macht die Tatsache, dass wir den neuen Menschen haben und dass unser alter Mensch gekreuzigt worden ist, es jedem Einzelnen von uns möglich, den Sieg zu erfahren.
Viele haben gefragt: „Warum kann ich die Sünde nicht überwinden?“ Ich befürchte, das Problem liegt bei vielen darin, dass sie nur Gottes Verheißungen kennen und nicht die göttlichen Tatsachen. Sie versuchen, mit den göttlichen Tatsachen so umzugehen, wie sie mit Gottes Verheißungen umgehen. Manche haben die Ansicht vertreten, dass sie einen „zweiten Segen“ oder ein „zweitesWerk“ empfangen müssten, das dieWurzel der Sünde wegnähme, ehe die Möglichkeit eines Sieges über die Sünde bestünde. Aber der Herr Jesus ist gestorben und auferstanden. Viele meinen, dass sie noch nicht gekreuzigt worden sind, obwohl Christus schon gekreuzigt worden ist. Viele meinen, dass sie noch nicht auferstanden sind, obwohl Christus schon auferstanden ist. Viele erkennen nicht, dass der alte Mensch gekreuzigt worden ist, und sie flehen Gott an, Er möge doch den alten Menschen kreuzigen. Sie erkennen nicht, dass sie schon auferstanden sind, und sie flehen Gott an, Er möge ihnen das Auferstehungsleben geben. Sie erkennen nicht, dass sie etwas Unmögliches verlangen, weil Gott es schon getan hat. Was Er einmal getan hat, ist für immer getan. Er kann es nicht ein zweitesMal tun. Es gibt einen großen Unterschied zwischen einer Verheißung und einer Tatsache. Wenn wir zwischen ihnen nicht unterscheiden, werden wir keinen Fortschritt auf unserem geistlichen Weg machen, denn der erste Schritt auf unserem geistlichen Weg, der Sieg über die Sünde, fehlt. Eine Verheißung wird erfüllt, während eine Tatsache bereits geschehen ist. Gott muss und kann die Tatsachen nicht wieder vollbringen.
Manche haben gefragt: „Wenn dies der Fall ist, warum sündigen wir dann wieder? Wenn der alte Mensch schon gekreuzigt worden ist und wenn wir den neuen Menschen haben, warum sündigen wir dann noch?“ Dies führt uns zu einer neuen Frage.
Was sollten wir tun, um Gottes vollbrachte Tatsachen zu erkennen?
Viele machen den Fehler, dass sie die göttlichen Tatsachen zu Verheißungen machen. Der alte Mensch ist gekreuzigt worden. Manche denken jedoch, Gott habe nur verheißen, den alten Menschen zu kreuzigen. Sie denken, sie sollten Gott bitten, den alten Menschen zu kreuzigen. Jedes Mal, wenn sie sündigen, glauben sie, ihr alter Mensch sei noch nicht gekreuzigt worden.Darum bitten sie Gott wieder, ihn zu kreuzigen. Jedes Mal, wenn ihnen Versuchungen begegnen, meinen sie, der alte Mensch sei noch nicht erledigt, und sie bitten Gott wieder, gegen ihn vorzugehen. Sie erkennen nicht, dass die göttlichen Tatsachen anders sind als Gottes Verheißungen. Gott hat vieles bereits getan. Tatsachen sind nicht etwas, was Gott verheißen hat.
Aus diesem Grunde brauchen wir nicht zu beten. Wir benötigen nicht innigere Gebete, sondern Glauben. Den göttlichen Tatsachen müssen wir nur Glauben schenken.Wenn wir glauben, werden wir auch die Erfahrung machen. Tatsache, Glaube, Erfahrung – dies ist die Reihenfolge, die Gott bestimmt hat, und dies ist ein großes Prinzip in unserem geistlichen Leben. Wir brauchen nur dies zu tun: zuerst sollten wir die göttlichen Tatsachen erkennen. Gott muss sie uns durch den Heiligen Geist offenbaren. Zweitens, nachdem wir die göttlichen Tatsachen in einer bestimmten Angelegenheit kennen, sollten wir das Wort Gottes ergreifen und glauben, was wir nach Seinem Worte bereits sind. Die göttliche Tatsache sagt es, und wir sind das, was Sein Wort sagt. Drittens sollten wir Glauben üben und Gott dafür danken, dass wir das sind, was Er sagt, und wir sollten leben nach dem, was wir schon sind. Viertens, egal, welche Versuchungen und Prüfungen kommen, sollten wir glauben, dass auf Gottes Wort und die göttlichen Tatsachen mehr Verlass ist als auf unsere Erfahrung. Wir müssen nur völlig dem Wort Gottes glauben; Er wird dafür verantwortlich sein, uns die Erfahrung zu geben. Wenn wir nur auf unsere Erfahrung achten, werden wir versagen. Wir sollten vielmehr darauf achten, dass wir an die göttlichen Tatsachen glauben. Dies ist unsere einzige Verantwortung. Wir können unsere Erfahrung Gott anvertrauen, weil sie in Seiner Verantwortung liegt.
Die Grundlage für die Erfahrung eines Christen ist Römer 6:6. Wir brauchen nur dem Geist Gottes erlauben, uns zu zeigen, wie unser alter Mensch gekreuzigt worden ist. Dann sollten wir das Wort Gottes ergreifen und glauben, dass wir für die Sünde tot sind. Danach sollten wir so leben, als wären wir schon tot. Auch wenn Versuchungen kommen und uns sagen, dass wir noch nicht gestorben sind, sollten wir mehr an das glauben, was Gott getan hat, als an unsere Gefühle und Erfahrungen.Wenn wir dies tun, wird die Erfahrung folgen. Wir sollten beachten, dass die göttlichen Tatsachen nicht zur Wirklichkeit werden, indem wir dies tun. Vielmehr tun wir dies, weil die göttlichen Tatsachen schon Wirklichkeit sind.
Wenn unser alter Mensch nicht gestorben wäre, könnten wir beten und Gott bitten, ihn zu kreuzigen. Aber wenn die Kreuzigung schon eine vollbrachte Tatsache ist, und wir bitten Gott immer noch, sie wieder zu vollbringen, dann kann nur noch gesagt werden, dass es uns völlig an Glauben fehlt. Mögen wir größeren Glauben vor Gott haben. Ich gebe zu, dass ich, wenn ich in den letzten drei Jahren meine Krankheit nicht persönlich durchlebt hätte, nicht gewusst hätte, was Glaube ist. An vielen Orten habe ich viele liebe Brüder gesehen. Aber selten habe ich einen Menschen gesehen, der an Gott glaubt. Was ist Glaube? Glaube heißt, zu glauben, dass alles, was Gott gesagt hat, genau das bedeutet, was Er gesagt hat. Es heißt, zu glauben, dass alles entsprechend dem Wort Gottes ist. Gott hat gesagt, dass der alte Mensch tot ist. Dies bedeutet, dass unser alter Mensch tot ist. Es ist eine Tatsache, dass unser alter Mensch tot ist. Eine Tatsache ist etwas, was Gott durch Christus vollbracht hat. Dem kann keiner noch etwas hinzufügen. Gott hat Seinen Sohn geschickt, um alles für uns zu vollbringen, und Er hat uns durch die Bibel wissen lassen, was Er vollbracht hat. Nun ist das, was Er vollbracht hat, fertig; mehr kann Gott nicht tun, und auch wir sollten nicht mehr tun, als es vor Ihm mit demütigem Herzen zu akzeptieren und zu glauben, dass Sein Wort Wirklichkeit ist. Möge uns das harte und böse Herz des Unglaubens genommen werden, damit wir Gottes Gnade empfangen.
Viele erkennen die Wichtigkeit des Glaubens nicht. Sie glauben, Gehorsam sei wichtiger. Doch nach der Bibel und nach unserer geistlichen Erfahrung sind der Glaube und der Gehorsam gleich wichtig. Der Glaube kommt zuerst, dann der Gehorsam.Ein Mensch muss Glauben haben, bevor er gehorchen kann. Wenn jemand gehorchen will, bevor er glaubt, dann ist er tatsächlich ein „elender Mensch“.
Wir müssen Glauben haben, weil die Tatsachen nur unseren Glauben verlangen. Der Glaube ist das einzige Mittel, die Tatsachen in Erfahrung zu verwandeln. Die göttlichen Tatsachen sind fast ausschließlich in Christus. Dies bedeutet, dass sie nur in Christus zu Tatsachen werden können. Weil die göttlichen Tatsachen in Christus sind, können wir sie nur dann genießen, wenn wir in Christus sind. Wenn wir an Christus glauben und mit Ihm verbunden sind, können wir die göttlichen vollbrachten Tatsachen in Christus erfahren. Wir müssen uns vor Augen halten, dass dies außerhalb von Christus nicht mehr wirklich ist. Es ist nur in Christus wirklich. In Christus zu sein heißt, mit Christus verbunden zu sein. Dies geschah, als wir gerettet wurden. Obwohl viele in Christus sind, bleiben sie nicht in Christus. Sie üben ihren Glauben nicht, um in der Position zu stehen, die Gott ihnen in Christus gegeben hat. Folglich verlieren sie die Verwirklichung der göttlichen Tatsachen.
Brüder, der Glaube ist wirklich wichtig. Nur dann, wenn wir glauben, sind wir in Christus. Nur dann, wenn wir in Christus bleiben, sind die göttlichen Tatsachen auch unsere Tatsachen. Möge Gott uns heute die Augen öffnen, damit wir sehen, dass wir in Christus schon gestorben, auferstanden und aufgefahren sind. Wir sollten glauben, dass wir auf diese Weise in Christus sind. Jedes Mal, wenn wir keinen Glauben haben, leben wir außerhalb von Christus und können die Tatsachen, die in Christus sind, nicht erfahren. Oh, möge Gott uns diesen Glauben gewähren!
(Der Neue Bund, Kap. 1)
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