Die 42 Kapitel in Hiob lassen uns mit einer großen Frage aus zwei Teilen zurück: Was ist der Vorsatz Gottes in Seiner Erschaffung des Menschen, und was ist der Vorsatz Gottes in Seinem Umgang mit Seinem auserwählten Volk? Hiob sagte zu Gott „Lass mich wissen, warum Du mich vor Gericht ziehst“ (10:2b); „dies verbargst Du in Deinem Herzen, ich habe erkannt, dass dieses bei Dir war“ (V. 13). Dies weist darauf hin, dass Hiob den Grund nicht finden konnte, weshalb Gott ihn so behandelte, aber er glaubte, dass es einen Grund geben musste, der in Gottes Herzen verborgen war; was in Gottes Herzen verborgen war, war das Geheimnis der Zeitalter – die ewige Ökonomie Gottes (Eph.3:9).

Die große Antwort auf diese große Frage ist das Geheimnis, das alle Zeiten hindurch in Gott verborgen war, die ewige Ökonomie Gottes, die Gottes ewige Absicht mit Seinem Herzenswunsch ist, Sich in Seiner Göttlichen Dreieinigkeit als der Vater im Sohn durch den Geist in Sein auserwähltes Volk hinein auszuteilen, damit es zu einem Organismus wird, dem Leib Christi als dem einen neuen Menschen, für die Fülle Gottes, den Ausdruck Gottes, der im Neuen Jerusalem vollendet wird.

Hiob und seine Freunde dachten, dass das, was er erlitt, ein Gericht Gottes sei; Hiobs Leiden war jedoch nicht Gottes Gericht, sondern Gottes Abstreifen und Verzehren, damit Gott Hiob gewinnen konnte, damit er Gott mehr gewinnen konnte. Obwohl Gott Hiob alles abstreifte, war Er sicher nicht wütend auf ihn; auch betrachtete Gott Hiob nicht als Seinen Widersacher, sondern als Seinen vertrauten Freund. Gott wusste, dass Hiob, nachdem er eine Zeit des Leidens durchlebt hatte, mit der Göttlichen Dreieinigkeit neu aufgebaut werden würde, sodass er eine andere Person werden konnte – ein neuer Mensch, eine neue Schöpfung (Gal. 6:15), um für Gottes Ausdruck die ewige Ökonomie Gottes zu erfüllen; dies ist die große Antwort auf die große Frage im Buch Hiob.

Gottes Behandlung von Hiob sollte ihn aus der Sphäre der Ethik heraus und in die Sphäre des Gewinnens von Gott hineinbringen, damit er von der Suche nach ethischer Vollkommenheit dazu gebracht werden würde, Gott zu suchen und zu gewinnen, statt irgendetwas anderes; der Stand des Menschen vor Gott beruht darauf, wie viel von Gott er gewonnen hat. Hiobs Grundproblem war, dass es ihm an Gott fehlte; bei allem, womit Gott Hiob behandelte, war es Gottes Absicht, Hiob auf nichts zu reduzieren, aber seine Existenz zu erhalten (2:6), damit Er Zeit hätte, sich in Hiob hinein auszuteilen; Gott kümmert sich nur um eines – dass Er in uns hinein gewirkt wird (Eph. 3:16–19).

Hiob rühmte sich seiner Vollkommenheit, Rechtschaffenheit und Makellosigkeit, aber Gott betrachtete sie als Hindernisse, die abgestreift werden mussten, damit Hiob Gott in Seiner Natur, in Seinem Leben, in Seinem Element und in Seiner Essenz aufnimmt und so metabolisch umgewandelt wird, um ein Gott-Mensch zu sein, ein Mensch in der neuen Schöpfung, der Gott zum Ausdruck bringt und Ihn in andere hinein austeilt. Das Wirken des Geistes in uns besteht darin, ein neues Sein für uns zusammenzusetzen, während das Wirken des Geistes außerhalb von uns darin besteht, jeden Aspekt unseres natürlichen Seins durch unsere Umgebung niederzureißen; wir sollten mit dem wirkenden Geist zusammenarbeiten und die Umgebung akzeptieren, die Gott für uns angeordnet hat. Das Sich-Bewegen des Dreieinen Gottes ist ganz und gar im vermengten Geist. Solange wir alles gemäß dem Geist tun, können wir die Fleischwerdung Christi, das menschliche Leben, den Tod, die Auferstehung und die Auffahrt mit der Ausgießung des Geistes erfahren; dies wird uns zur Gemeinde Gottes, zum Leib Christi, zum neuen Menschen und zu dem Weinstock und den Reben als dem Organismus des Dreieinen Gottes machen, der im Neuen Jerusalem vollendet wird.

Indem Gott ihm erschien, sah Hiob Gott, gewann er Gott in seiner persönlichen Erfahrung und verabscheute er sich selbst – (Hiob 38:1–3; 42:1–6). Der Gott, den wir heute anschauen, ist der vollendete Geist, und wir können ihn in unserem Geist anschauen. Wir sehen Gott, damit wir mit Gott zusammengesetzt und umgewandelt werden können; Gott sehen wandelt uns um. Je mehr wir Gott sehen und Gott lieben, desto mehr verleugnen und hassen wir uns selbst. Um Gott zu sehen, müssen wir unseren Geist üben und alle Seine Zutaten in unser Sein hinein als unsere innere Versorgung erhalten. Gleichzeitig müssen wir uns mit unserem Herzen befassen: Wir müssen im Geist unseres Verstandes erneuert werden; wir müssen brennend sein mit der Liebe des Herrn und ein Gefühl haben, das von Ihm erfüllt ist; unser Wille muss von Christus unterworfen und durch Leiden mit Christus umgewandelt werden, sodass er dem Haupt Christi untergeordnet ist; und wir müssen durch das unbezahlbare, reinigende und läuternde Blut Christi ein gutes und reines Gewissen bewahren. 

Gottes Vorsatz im Umgang mit denen, die Ihn lieben, ist, dass sie Ihn in vollem Umfang gewinnen und dass dieser Genuss den Verlust all dessen, was sie außer Ihm haben, noch übersteigt, damit Er für die Erfüllung Seines Vorsatzes bei der Erschaffung des Menschen durch sie zum Ausdruck gebracht werden kann (1.Mose 1:26).