Das erste Prinzip, damit der Mensch ein angemessenes menschliches Leben führen kann, besteht darin, dass er den Herrn fürchtet, den Herrn achtet; den Herrn zu fürchten bedeutet, Angst davor zu haben, Ihn zu beleidigen, Seine Gegenwart zu verlieren und dass wir Ihn im nächsten Zeitalter nicht als unseren Lohn empfangen. Den Herrn zu fürchten bedeutet, Ihn in allem zu bedenken und zu beachten und nie zu vergessen, dass Er der wunderbare Gott ist, der uns geschaffen hat; den Herrn zu fürchten, hält uns davon ab, Böses zu tun; es führt auch dazu, dass wir von den Leiden anderer berührt werden und ihnen gegenüber Barmherzigkeit und Mitgefühl zeigen. Den Herrn zu fürchten bedeutet nicht nur, vor den Sünden zu fliehen, sondern auch und mehr noch, das Selbst abzuweisen. Die Furcht Jehovahs ist der Anfang der Weisheit und die Erkenntnis des Heiligen ist Verständnis; Erkenntnis, Weisheit und Verständnis kommen von Gott. Jesaja prophezeite, dass der Geist Jehovahs auf Christus ruhen würde. Der Geist war die ganze Zeit mit dem Herrn Jesus und war eins mit Ihm; Er wandelte durch den Geist und lebte ein Leben im Geist, mit dem Geist, durch den Geist und mittels des Geistes. In Seinem menschlichen Leben war Jesus mit dem Geist der ehrfurchtsvollen, gehorsamen Furcht des Herrn erfüllt; Er erfreute Sich auch an der Furcht des Herrn; in Seiner Auferstehung ist Er jetzt der allumfassende, überströmend versorgende Geist Jesu Christi als der Geist der Furcht Jehovahs. Tag für Tag müssen wir uns vollständig und absolut dem Vater öffnen und Ihn bitten, uns mit dem auferstandenen Christus als dem allumfassenden Geist zu erfüllen. 

Gott fürchten heißt auf Ihn vertrauen. Sprüche 3:5–8 gebietet uns, mit unserem ganzen Herzen auf den Herrn zu vertrauen und uns nicht auf unseren Verstand zu stützen; auf allen unseren Wegen sollten wir Ihn erkennen, und Er wird gerade machen unsere Pfade; wir sollten nicht weise sein in unseren Augen; wir sollten den Herrn fürchten und vom Bösen weichen; es wird Heilung sein für unseren Leib und Erfrischung für unsere Gebeine. „Gesegnet ist der Mann, der auf Jehovah vertraut und dessen Vertrauen Jehovah ist!“ (Jer. 17:7). Wer auf das Wort achtet, wird Gutes finden; und wer auf den Herrn vertraut, ist gesegnet; der Herr wird unsere Zuversicht sein und wird unseren Fuß vor dem Fang bewahren. Den Herrn zu fürchten bedeutet, dass wir Ihn auch ehren. In Sprüche 3:9–10 wird uns gesagt, dass wir den Herrn mit unserem Vermögen und mit den Erstlingen all unseres Ertrags ehren müssen; dann werden sich unsere Speicher füllen mit Überfluss, und unsere Fässer werden von neuem Wein überfließen. Mindestens ein Zehntel, die Erstlinge, unseres Ertrags muss Gott gegeben werden. Wir sollten den Herrn anflehen, unser Herz in Furcht vor seinem Namen einfältig zu machen. „Uns von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes reinigen und die Heiligkeit in der Furcht Gottes vollenden“ (2.Kor. 7:1). In der Furcht Christi zu sein bedeutet, sich davor zu fürchten, Ihn als das Haupt zu beleidigen; wir müssen dem Herrn mit Furcht dienen. Wir alle sollten eine angemessene Furcht vor Gott haben, denn wir, die wir an Christus glauben, werden alle vor dem Richterstuhl Christi erscheinen. Den Herrn zu fürchten ist ein Weg, das Leben zu verlängern. 

Die heilige Furcht vor dem Herrn ist eigentlich eine Quelle der Freude als eine Quelle des Lebens und als ein Baum des Lebens, die Gott in uns hinein austeilt für die Ausführung Seiner Ökonomie. Die Furcht des Herrn ist eine Quelle des Lebens, um den Fallstricken des Todes zu entgehen. Die Furcht des Herrn führt zum Leben; es ist der schmale Weg, der zum Leben führt. Die Wege des Todes sind die Wege vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, dessen Ursprung Satan ist und der in unserem Selbst offenbar wird; im Selbst zu leben bedeutet, ohne die Gegenwart Gottes zu sein, in den Wegen der Finsternis zu wandeln und ohne Leben zu sein. Gott hat verheißen, uns, Seinem Volk, ein Herz und einen Weg zu geben, damit wir Ihn fürchten alle Tage, uns und unseren Kindern nach uns zum Guten, und Er wird Seine Furcht in unser Herz legen, damit wir nicht von Ihm abweichen. Wir, das erwählte Volk Gottes, sollten alle ein Herz – Gott zu lieben, Gott zu suchen, Gott zu leben und mit Gott zusammengesetzt zu sein, damit wir Sein Ausdruck sind – und einen Weg haben – den Dreieinen Gott Selbst als das innere Gesetz des Lebens mit seiner göttlichen Kapazität. Dieses eine Herz und dieser eine Weg sind die Einmütigkeit. Gott hat einen ewigen Bund, den neuen Bund, geschlossen; durch diesen Bund wird Sich Gott nicht von uns abwenden, und Er legt Seine Furcht in unsere Herzen, damit wir nicht von Ihm abweichen. Wenn wir Gott fürchten, werden wir von Gott darüber unterwiesen, welchen Weg wir wählen sollen, und wir sind in der Lage, Gottes vertraulichen Rat und Seinen Bund zu kennen.

Die Furcht des Herrn und die Liebe zum Herrn sind zwei wunderbare Ergebnisse der Vergebung unserer Sünden. Gottes Vergebung bewirkt nicht, dass der Mensch verwegen und rücksichtslos wird; die Gnade der Vergebung Gottes bringt den Menschen in die Furcht des Herrn. Die Gnade der Vergebung Gottes veranlasst auch uns, Gott zu lieben; der Grund, weshalb die sündige Frau in Lukas den Herrn so sehr liebte, ist, weil ihr so viel vom Herrn vergeben wurde. Je mehr der Herr uns vergibt, desto mehr fürchten wir Ihn, und je mehr wir Ihn fürchten, desto mehr lieben wir Ihn. Sprüche 31 präsentiert uns zwei Vorbilder von Menschen, die den Herrn fürchten; einerseits sollten wir wie ein König, ein königlicher Mann wie der Herr sein, der die Autorität zum Herrschen hat; andererseits sollten wir wie eine tüchtige Frau sein und wissen, wie man das Haus Gottes arrangiert, verwaltet und sich um die Heiligen im Haus Gottes kümmert und für ihre Bedürfnisse sorgt.