Die tiefere Erfahrung Christi
Im zweiten Korintherbrief werden auch keine Wunder erwähnt, weil dies ein Buch über die tiefe Erfahrung Christi ist. Wenn wir uns noch in der grundlegenden Stufe befinden, haben wir vielleicht ein Verlangen nach den Gaben, doch wenn wir in Christus weiter vorangeschritten sind, kümmern wir uns um die tieferen Erfahrungen Christi. Der zweite Korintherbrief spricht nicht davon, dass bei uns Wunder und Gaben zunehmen. Stattdessen spricht er von Christus, der durch viele Leiden in uns allezeit zunimmt. Im zweiten Korintherbrief ist alles auf eine tiefere Weise entwickelt worden, und mit allen äußeren Lehren und Gaben ist es vorbei. Ich sage nicht, dass die Gaben nicht notwendig, oder dass Lehren nutzlos wären, denn sie sind für den Anfang gut. Doch wenn einmal etwas durch Lehren und Gaben angefangen wurde, dann musst du von diesen weggewendet werden, denn sonst werden Lehren und Gaben spalten. Wenn unsere Gaben stetig zunehmen, werden wir nach kurzer Zeit eben durch diese zunehmenden Gaben gespalten sein. Gaben sind zwar gut für den Anfang, aber wenn du den Start durch die Gaben erfahren hast, musst du zum innewohnenden Christus hingewendet werden. Im zweiten Korintherbrief gibt es darum keine Gaben mehr, sondern es gibt nur noch den innewohnenden Christus, der durch Entbehrungen, Prüfungen, Schwierigkeiten und Leiden in uns hineingewirkt wird. Wenn wir es mit dem Herrn ernst meinen und mit Ihm vorangehen, werden wir Ihn durch Leiden, Entbehrungen und Prüfungen erfahren. Durch die Erfahrung Christi im Geist können wir niemals gespalten werden, doch es ist einfach, durch Lehren und Gaben gespalten zu werden. Denn wenn wir unsere Aufmerksamkeit der Vermehrung der Gaben widmen, besteht die Gefahr, dass diese vermehrten Gaben zur Ursache werden, die uns spaltet. Dann kann die örtliche Gemeinde niemals aufgebaut werden. Dies ist auch der Grund dafür, dass im zweiten Korintherbrief die Gaben nicht zunehmen, sondern beendigt werden. An ihrer Statt wird Christus allezeit entwickelt und nimmt zu. Das ist der Weg, auf dem wir das wirkliche Wachstum im Leben für den Aufbau der örtlichen Gemeinde haben können.
(Die Erfahrung Christi als Leben für den Aufbau der Gemeinde, S. 76–77)
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