Ein oberflächliches Leben und ein verborgenes Leben

Manche sind am Anfang gerne bereit, alles aufzugeben, um sich dem Herrn ganz hinzugeben und Ihm nachzufolgen. Doch wenn ihnen auf dem Weg etwas begegnet, was im Gegensatz zu ihrem Willen steht, entschließen sie sich, dem Herrn nicht mehr nachzufolgen. Wenn du nie vom Herrn behandelt worden bist oder dich nicht völlig hingegeben hast, wird der Tag kommen, an dem der Herr dich an einen Ort führt, wo du nicht hinwillst, und du wirst seine Wahl abweisen. Der Preis wird dir zu hoch sein, und du wirst feststellen, dass du ihn nicht bezahlen kannst. Das ist der Grund, weshalb du vom Herrn behandelt werden musst, bis du völlig hingegeben bist, das Kreuz auf dich zu nehmen und Ihm während des ganzen Weges nachzufolgen. Alle, die umgekehrt oder auf halbem Wege gescheitert sind, gehören zu denen, die keine tiefe Erde haben.

„Es ging sogleich auf“ (Mk. 4:5). Dies bezieht sich auf jene, die das Wort empfangen und äußerlich einen Anfang gemacht haben. Doch das Ergebnis ist nicht gut, denn es hat keine Wurzel; wenn die Sonne aufgeht, verbrennt der Schössling und verdorrt. Jedes Wort bringt Leiden und Verfolgung mit sich. Gott bereitet hinter jedem Seiner Worte Umstände, die prüfen sollen, ob wir Sein Wort auf die richtige Weise aufgenommen haben. Die Sonne ist das äußerste Zeichen der Liebe Gottes. Das Kreuz teilt nicht nur die Sünder auf in diejenigen, die gerettet werden und diejenigen, die verloren gehen, sondern auch die Gläubigen in diejenigen, die überwinden und diejenigen, die besiegt werden. Geistliche Trockenheit entsteht, wenn man Gott widerspricht und Ihn besiegt, indem man sich selbst erlaubt zu gewinnen. Mrs. Barber hat einmal gesagt: „Jedes Brot, das in der Hand Gottes ist, wird Er sicher brechen.“ Oft geben wir uns in die Hand Gottes und beten gleichzeitig bei uns selbst: „Bitte zerbrich mich nicht!“

Weshalb wachsen die auf dem Steinigen schnell und verdorren auch schnell? Erstens, weil sie keine „tiefe Erde“ haben (V. 5). Wer in seinen Umständen oder in seinem Gefühl lebt, der lebt nicht in der Tiefe der Erde. Wer Tiefe hat, der lebt über seinen Umständen; er verleugnet sein Gefühl und lebt im Herrn. Er empfängt Gottes Versorgung, Unterstützung und Kraft über seine Umstände hinaus. Zweitens, weil sie keine Wurzel haben. Wer auf äußerliche Weise Leben hat, ist wie die Stängel einer Pflanze, doch wer auf innerliche Weise Leben hat, ist wie die Wurzeln. Wurzeln bezeichnen ein verborgenes und geheimes Leben. Der Herr sagt, dass wir die Tür schließen und im Verborgenen beten sollen (Mt. 6:6). Gott wird uns im Verborgenen sehen und nicht hören. Das gefährlichste Leben ist eines, das nur vor den Menschen gelebt wird, während das sicherste Leben eines ist, das vor Gott geführt wird. Wer von Gott im Verborgenen behandelt worden ist, wer tiefe Wurzeln hat, wird jede Bedrängnis und jede Verfolgung überwinden. Drittens, weil es Steine unter der Erde gibt. Oberflächlich betrachtet sehen alle Orte gleich aus. Doch darunter sieht es anders aus, denn dort sind Steine. 1. Die Steine sind das verhärtete Herz (Hebr. 3:15). Wenn wir das Wort des Herrn hören wollen, dürfen wird unser Herz nicht verhärten und nicht unsere eigenen Vorurteile haben. Wer sein Selbst immer noch in sich verborgen hat und nicht vom Herrn zerbrochen worden ist, kann nicht tiefe Wurzeln haben. 2. Die Steine sind auch verborgene Sünden. Solange diese Sünden nicht beseitigt worden sind, können die Wurzeln nicht in die Tiefe gehen. Nur wer vor dem Wort Gottes erzittert und schwach ist wie ein kleines Kind, wird wachsen. Der Herr muss all die verhärteten Herzen und menschlichen Vorurteile zerschlagen. Er kann auf einem Fohlen reiten, auf dem noch niemand je gesessen hat, und Er kann mit denjenigen umgehen, die Ihm noch nie vorher gehorcht haben. (Gottes Überwinder, S. 13–14)

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