Im Neuen Testament gibt es nur einen Dienst (2.Kor. 4:1). Solange wir Christus gemäß dem Dienst der Apostel (Apg. 2:42), die Lehre der neutestamentlichen Ökonomie Gottes, darreichen (1:Tim. 1:3-4), befinden wir uns in dem einen Dienst. Dieser eine Dienst ist die Darreichung Christi an die Menschen, um die Gemeinde, den Leib Christi hervorzubringen und aufzubauen. Wenn wir dies sehen, können wir erkennen, dass die Auslegung oder die Anwendung des Wortes Dienst bei den Christen heute nicht genau ist. Daher müssen wir zur wahren Bedeutung dieses neutestamentlichen Begriffes zurückkommen, um eine klare Vision des neutestamentlichen Dienstes zu sehen.
Das Erste, mit dem wir den Heiligen im Hinblick auf den Dienst behilflich sein müssen, ist die Art und Weise, wie wir uns versammeln. Ich denke nicht, dass die Christen es als ein Dienen ansehen, wenn sie sich versammeln. Doch sich zu versammeln ist ein Darreichen, ein Dienst. Unmittelbar nachdem wir gerettet sind, besteht der erste Dienst, den wir Gott darbringen müssen, darin, sich zu versammeln. Hast du dich mit den Heiligen noch nie versammelt, hast du deinen Dienst gar nicht angefangen. Als du zum ersten Mal an der Gemeindeversammlung teilgenommen hattest, war dies der Anfang deines Dienstes. Dies ist deswegen so, weil wir in den Versammlungen Gott Anbetung darbringen, und dies ist der Dienst. Wenn wir uns versammeln, beten wir Gott an, dienen Ihm und bringen Ihn Lobpreis und Dank dar.
Das Entscheidende in den Versammlungen ist, dass wir Christus Gott als Opfer darbringen. Bei unserer Bekehrung gab Gott uns Seinen Sohn als eine Gabe. Unmittelbar nach unserer Errettung kommen wir dann, um in in den Versammlungen Gott anzubeten, und Seine Gabe, Christus, dem Vater darzubringen. Dies ist unser Opfer an Gott. Bei unserer Bekehrung gab Gott uns Seinen Sohn als eine Gabe; bei unserer Errettung wurden wir zu Söhnen Gottes. Nun müssen wir Gott dienen, zu den Versammlungen kommen, um Christus Gott als die einzigartige Gabe darzubringen, die Gott der Vater uns gegeben hat. Unser Dienst an Gott besteht somit darin, Ihm Christus darzubringen.
III. SICH VERSAMMELN, UM GOTT DEN ANDEREN CHRISTUS DARZUREICHEN
Sich zu versammeln heißt, den anderen Christus darzureichen. Dieser Punkt ist sehr entscheidend. Die meisten Christen haben die Vorstellung, dass man zur Versammlung kommt, um Hilfe zu empfangen. Sie haben gar nicht die Empfindung, die Überlegung oder die Vorstellung, dass sie anderen Christus darreichen müssen. Jeder Gläubige sollte daher etwas von Christus haben; und kommen wir dann zu Versammlung, so kommen wir, um den anderen Christus mitzuteilen, um Ihn anderen entweder durch unser Gebet, unser Zeugnis oder durch das Wort als eine kurze Botschaft darzureichen. Daher müssen wir uns immer vorbereitet haben, um in der Versammlung Christus darzureichen. Über diesen Punkt müssen wir mehr reden, um die jungen und die neuen Geschwister unter uns zu beeindrucken. Ihre falsche Vorstellung muss korrigiert werden.
Sogar wir selbst hielten uns zu lange gewissermaßen im Bereich „des Knoblauchs” der falschen Lehre auf. Deswegen haben wir gar nicht die Empfindung, dass es ein sehr großer Mangel ist, zu einer Versammlung zu kommen, ohne den anderen Christus darzureichen. Nach dem Bild im Alten Testament befahl Gott Seinem Volk, nicht mit leeren Händen zur Versammlung zu kommen (5.Mose 16:16). Wenn du daher zur Versammlung kommst, musst du etwas haben, um es als Opfer darzubringen. Und hätte ein Priester im Alten Testament nichts als Opfer dargebracht, hätte er auch niemals in die Stiftshütte hineinkommen dürfen. Ohne Gott etwas als Opfer darzubringen, dürfen wir somit ebenfalls nicht in die Stiftshütte eintreten; daher ist dies eine unveränderliche Bedingung. Haben wir daher Gott kein Opfer darzubringen und versuchen doch, in Seine Gegenwart zu kommen, ist dies ein großer Mangel.
(Grundlegende Lektionen über den Dienst, Kap. 1, S. 8-9, 11-12)
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