Der Schlüssel zum Gemeindeleben ist der Geist des Verstandes. Leben wir nach dem Geist des Verstandes, dann wird im Gemeindeleben der Ausdruck des göttlichen Charakters vorhanden sein. Dann werden wir ein korporatives Volk mit dem Geschmack Christi und dem Ausdruck Gottes sein. Geben wir anderen lediglich den Eindruck, dass wir gut, gerecht und freundlich sind, dann ist unser Gemeindeleben ein Fehlschlag. In unserem Gutsein, in unserer Gerechtigkeit und Freundlichkeit muss es den Ausdruck des Dreieinen Gottes geben. Das Gemeindeleben muss vom Aroma und Geschmack Christi und vom Charakter Gottes erfüllt sein. Solch ein Leben ist das Leben des Dreieinen Gottes durch unser Menschsein.
Jahrhundertelang hat Gott nach solch einem Gemeindeleben verlangt. Wir beten, dass es nicht mehr lange dauert, bis solch ein Gemeindeleben unter uns in der Wiedererlangung des Herrn in vollem Ausmaß praktiziert wird. Möge der Herr dardurch zufriedengestellt werden, dass Er solch einen Ausdruck Seiner Selbst durch den korporativen neuen Menschen auf der Erde sieht.
Das Aussehen des alten Menschen bedeutet nicht nur, dass man die alte Natur auszieht; es bedeutet, dass man die alte Lebensweise, den früheren Lebensstil auszieht. Unsere alte Lebensweise war nicht ganz und gar individualistisch, denn sie schloss unser soziales, unser Gesellschaftsleben ein. Kein Mensch kann vollkommen individualistisch sein. Die menschliche Natur ist auf Gemeinschaft hin angelegt. Mensch sein heißt in der Gesellschaft leben und ni irgeneiner Form ein Gemeinschaftsleben führen.
In der Gemeinde habe wir das beste Gemeinschaftsleben. Gäbe es keine Gemeindeversammlungen, dann hätten wir das Gefühl, ohne Ziel zu sein, und unsere Existenz wäre bedeutungslos. Wir genießen es, uns in den Versammlungen zu treffen. Die Tatsache, dass die Heiligen nach dem Ende der Versammlungen oft zusammenstehen, macht deutlich, dass wir in der Gemeinde ein echtes Gemeindeleben oder Gesellschaftsleben haben. Möchten wir der eine neue Mensch sein, dann müssen wir das Gemeinschaftsleben des alten Menschen ausziehen und das des neuen Menschen anziehen.
Für das Gemeindeleben müssen wir nicht nur den alten Menschen ausziehen, sondern auch den neuen Menschen anziehen, Der neue Mensch ist das praktische Gemeindeleben, das heißt Christus als der Leben gebende Geist, der in korporativer Weise mit unserem Geist vermengt ist. Das Gemeindleben als den neuen Menschen anziehen heißt diese eine Person anziehen, welche durch die Vermengung des göttlichen Geistes mit dem menschlichen Geist entstanden ist. In dieser wunderbaren einen Person, in dem neuen Menschen, gibt es keine Satzungen und nichts vom altne Menschen. Es gibt dort nur Christus als den allumfanssenden, Leben gebenden Geist, der mit unserem Geist vermengt ist.
Der Herr hat heute nicht einfach die Absicht, uns zu sammeln; vielmehr möchte Er bewirken, dass wir das Leben des alten Menschen ausziehen. Wir müssen nicht nur unsere alte Natur, sondern auch unsere frühere Lebensweise ausziehen. Unser Lebenswandel muss in seiner Natur, in seiner Art und in den praktischen Einzelheiten absolut neu werden. Das Gemeindeleben ist der tägliche Lebenswandel des neuen Menschen in der neuen Natur und der neuen Lebensweise. Mögen wir uns alle an den Herrn wenden und beten: „Herr, befreie meinen Verstand von der Nichtigkeit und fülle ihn mit der Wirklichkeit des Geistes. Tue alles, damit mein Verstand von der Wirklichkeit Jesu eingenommen, erobert und durchsättigt wird.“
(Lebensstudium Epheserbrief, S. 891-892, 678, 893)
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